Aus- und Weiterbildung in Deutschland 2018 über OECD-Durchschnitt

Duisburg, 14. September 2020

Im vorletzten Jahr 2018 besuchten in Deutschland 2.42 Millionen Schülerinnen und Schüler den Sekundarbereich II, das heißt die gymnasiale Oberstufe, eine Berufsausbildung im dualen System oder eine berufsbildende Schule. Davon nahmen 1,13 Millionen Personen an einer beruflichen Aus- und Weiterbildung teil. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden anlässlich der Publikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ veröffentlichte, war damit 2018 in Deutschland der Anteil der beruflichen Aus- und Weiterbildung an allen Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II höher mit 47 Prozent als im Vergleich zum OECD-Durchschnitt mit 42 Prozent. 

Zur beruflichen Aus- und Weiterbildung zählen sowohl kombinierte schulische und betriebliche als auch rein schulische Ausbildungsgänge. Zu den kombinierten Programmen gehören in Deutschland insbesondere die Erstausbildungen im dualen System. Ihr Anteil an den beruflichen Bildungsgängen des Sekundarbereichs II betrug im Jahr 2018 in Deutschland 89 Prozent.

Im OECD-Durchschnitt belief sich dieser lediglich auf 34 Prozent. Die Ergebnisse der „Internationalen Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ spiegeln die hohe Bedeutung der dualen Berufsausbildung in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten wider, in denen vor allem schulische Ausbildungen dominieren. 

In den einzelnen Bundesländern fielen die Anteile von kombinierten schulischen und betrieblichen Bildungsgängen im berufsbildenden Sekundarbereich II unterschiedlich hoch aus. Spitzenreiter waren Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wo 97 Prozent der Sekundarschülerinnen und -schüler an berufsbildenden Schulen kombinierte Bildungsgänge besuchten.

In Niedersachsen und Brandenburg lag dieser Anteil bei jeweils 96 Prozent. Die niedrigsten Anteile von kombinierten Bildungsgängen hatten das Saarland mit 79 Prozent und Baden-Württemberg mit 81 Prozent. In diesen Ländern wurden rein schulische Ausbildungsgänge im Vergleich zum Bundesdurchschnitt stärker besucht.

Der Frauenanteil in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zusammen lag 2018 deutschlandweit bei 43 Prozent. Zwischen den Bundesländern variierte er nur geringfügig von 41 Prozent in Bremen bis zu 45 Prozent in Hamburg, Berlin und Sachsen.

In beruflichen Bildungsgängen des Sekundarbereichs II lag der Frauenanteil mit 36 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 45 Prozent. Am niedrigsten war der Wert in Brandenburg mit 29 Prozent, am höchsten mit knapp 41 Prozent in Hamburg.

Ein anderes Bild zeigt sich bei den höheren schulischen Ausbildungen, zu denen in Deutschland auch die Gesundheits- und Sozialberufe gehören. Hier lag der deutschlandweite Frauenanteil 2018 auf einem ähnlichen Niveau wie der OECD-Durchschnitt mit 55 Prozent. Im Ländervergleich erstreckte er sich von 53 Prozent in Nordrhein-Westfalen bis 63 Prozent in Sachsen.