Agenturen für Arbeit, Unternehmer NRW und DGB NRW werben für die Ausbildung

Duisburg, 05. April 2021

Die Corona-Pandemie stellt den Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) vor besondere Herausforderungen. Ein halbes Jahr vor dem Start des Ausbildungsjahres haben Unternehmen 84.797 Ausbildungsplätze gemeldet, 6.417 oder sieben Prozent weniger als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf bekannt gab. Auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern ist ein Corona-Effekt zu beobachten: Bis Ende März hatten sich 81.500 junge Menschen und damit 8.334 Jugendliche oder 9,3 Prozent weniger als noch vor einem Jahr für einen Ausbildungsplatz gemeldet.

Im selben Zeitraum meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit 81.500 Jugendliche, die sich für eine duale Berufsausbildung interessieren. Das waren 8.334 Bewerberinnen oder Bewerber oder 9,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auf 100 Jugendliche kamen landesweit demnach Ende März 104 gemeldete Ausbildungsstellen. Vor einem Jahr lag dieses Verhältnis bei 100 zu 102, veränderte sich aber im Laufe des weiteren Vermittlungsjahres.

Zur Schlussbilanz im September 2020 kamen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 96 Ausbildungsstellen. Aktuell suchen noch 55.172 Bewerberinnen und Bewerber eine Ausbildungsstelle. Davon gelten 45.939 junge Menschen als unversorgt, während 9.233 eine Alternative haben.

Weiterhin gibt es am Ausbildungsmarkt in NRW deutliche regionale Unterschiede. So kamen im März in Südwestfalen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 149 und im Münsterland 147 Ausbildungsangebote. Im Bergischen Land und im Ruhrgebiet gibt es hingegen mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze. Im Ruhrgebiet kamen auf 100 Jugendliche 86, im Bergischen Land 92 gemeldete Ausbildungsstellen. In Ostwestfalen kamen 107 Stellen, im Rheinland 102 Stellen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber.

Torsten Withake, Vorsitzender Geschäftsführung Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit appellierte: „Die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen den Ausbildungsmarkt auch in diesem Jahr auf die Probe. Viele Jugendliche haben sich noch nicht auf einen Ausbildungsplatz beworben, da sie aufgrund der Corona-Pandemie noch unentschlossen sind. Deshalb bieten die Agenturen für Arbeit zum Beispiel die Möglichkeit der Beratung durch Video-Chats an, um Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen und begleiten zu können. Alle jungen Erwachsenen sollen ihre Chance für einen guten Start in die berufliche Zukunft erhalten. Aber auch in vielen Unternehmen wird noch gezögert, in den Nachwuchs zu investieren und Ausbildungsstellen anzubieten. Dabei ist es gerade jetzt wichtig auszubilden. Wer jetzt ausbildet, der investiert in seine Fachkräfte von morgen. Auch für Unternehmen gibt es hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten, von der erweiterten Ausbildungsprämie bis zur Assistierten Ausbildung. Deshalb möchte ich an alle Unternehmerinnen und Unternehmer appellieren: Bilden Sie jetzt Nachwuchs aus, trotz aller Herausforderungen! Es lohnt sich, für die Zukunft Ihres Unternehmens, für die jungen Menschen, und auch für Nordrhein-Westfalen!“