Immer weniger Ausbildungsbetriebe deutschlandweit

Duisburg, 15. Oktober 2015

Duisburg, 20.Oktober 2015

Keine gute Aussichten für Azubis in Deutschland für die Zukunft. Denn immer mehr Betriebe und Unternehmen zwischen Flensburg und Berchtesgaden ziehen sich aus der Ausbildung zurück. Jeder zehnte, das ist alarmierend. Hauptgrund dafür soll die große Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen sein. Allerdings geht auch die Anzahl der Azubis zurück.

So ist die Anzahl der auszubildenden Betriebe zwischen 2007 und 2013 um 52.000 gesunken, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nach einer repräsentativen Umfrage unter 3.500 Betrieben bekannt gab. Damit hat sich rund jeder zehnte Ausbildungsbetrieb aus der Ausbildung schon verabschiedet.

Ebenso auf dem Rückzug ist die Ausbildungsquote, die sich von 24 auf unter 21 Prozent einpendelte. Als Hauptursache für den enormen Rückgang der Ausbildungsbetriebe soll die große Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen sein.

Aufgrund des Demografiwandels hat sich aber auch die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber verringert. Allerdings gibt es auch für jeden Ausbildungsplatz noch eine ausreichende Vielzahl an Bewerbern, wie die Umfrage feststellte.

Beobachtet man das gesamte Angebot an Ausbildungsplätzen hat sich von 2012 bis 2014 die Anzahl unbesetzter Stellen von 19,6 auf 27,2 Prozent erhöht. Somit blieb im Ausbildungsjahr 2013/2014 nahezu jede vierte angebotene Ausbildungsstelle am Ende unbesetzt.

Vor allem kleine oder kleinere Betriebe finden oft nicht mehr den aus ihrer Sicht geeigneten Azubi. Bei den mittelständischen Betrieben dagegen blieb die Quote bei 20,4 Prozent fast unverändert. Auch bei den Großbetrieben veränderte sich die Quote mit 7,8 Prozent kaum.

Betroffen von unbesetzten Stellen sind viele Branchen, vor allem Landwirtschaft, Bergbau, Hotellerie und Gastronomie, Bauwirtschaft und Einzelhandel.

In diesen Bereichen liegt die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen zwischen 30 und 47 Prozent, also zwischen einem Drittel und fast der Hälfte aller vorhandenen Ausbildungsplätze.

Deutsche Jugendliche erwarten Qualität vom Abschluss

Duisburg, 23. Juni 2015

Duisburg, 02. Juli 2015

Der Bildungsabschluss ist für vieles im Berufsleben entscheident und auch oftmals mitentscheident. Die Erwartungen deutscher Jugendlicher an ihre Ausbildung werden häufig ausgehend vom jeweiligen Bildungsabschluss bestimmt und bewerten die Qualität der Ausbildung und auch der Ausbilder dementsprechend.

Das ergab eine aktuelle Befragung, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) unter 500 angehenden Mechatronikern und Mechatronikerinnen, die im zweiten Ausbildungsjahr waren, durchführte.

Auszubildende mit einer (Fach-)Hochschulreife haben wesentlich höhere Erwartungen an ihre Ausbildung und gehen auch kritischer mit dem Ausbildungspersonal um, als Auszubildende, die nur über einen mittleren Bildungsabschluss verfügen.

Beide Gruppen vereint aber die Tatsache, „echte Arbeit“ leisten zu wollen, also demnach in reale Arbeitsprozesse eingebunden zu werden. Ebenso gleichbedeutend für beide Gruppen ist das Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung ihrer jeweils geleisteten Arbeit.

Jugendliche in kleinen und mittleren Betrieben und Unternehmen empfinden ihre Arbeit oftmals bedeutsamer, als Jugendliche in größeren Unternehmen. Dafür werden dort Rückmeldeprozesse häufiger vernachlässigt oder finden nicht statt. Jugendliche in größeren Unternehmen dagegen finden ihre geleistete Arbeit häufiger unbedeutsam, dafür finden dort wesentlich häufiger Feedbackprozesse statt.

Insgesamt zeigte die Befragung, dass die Ausbildungsbetriebe zur Sicherung ihres eigenen Fachkräftenachwuchses besser auf die Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen eingehen müssten, als das momentan noch in der Regel der Fall ist.  

Jugendliche mit Migrationshintergrund finden schwer Ausbildungsplatz

Duisburg, 23. Januar 2015

Duisburg, 05. Februar 2015

Offenbar erschwert ein Migrationshintergrund die Suche nach einem Ausbildungsplatz in Deutschland oder stellt zumindest ein hohes Hindernis dar. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Untersuchung und repräsentativen Unternehmungsbefragung, die von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh in Auftrag gegeben wurde.

Allerdings stellt die Studie auch fest, dass für viele der rund 450.000 Ausbildungsbetriebe deutschlandweit die Ausbildung von Jugendlichen mit Mitgrationshintergrund völlig normal und alltägliche Realität geworden ist. So gaben rund 70.000 deutsche Unternehmen an – das sind rund 15 Prozent aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland -, dass sie einen oder mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund derzeit ausbilden.

Trotz dieses Tatsache ergab die Studie, dass rund 60 Prozent der befragten Betriebe eben bisher noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingestellt hatten. Als Hauptgrund wurde von 74,8 Prozent der Unternehmen angegeben noch nie eine Bewerbung von einem Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten zu haben.

Weitere von den befragten Betrieben angeführte Hauptursachen dafür waren mögliche Sprachbarrieren, die 38 Prozent der Betriebe angaben und vorherrschende kulturelle Unterschiede, die von 14,7 Prozent der Befragten aufgeführt wurden.

Die Experten, die diese Untersuchung leiten glauben übrigens nicht, dass die Betriebe und Unternehmen noch nie einen Anfrage eines Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten hätten, sondern machen Vorbehalte für das Ergebnis verantwortlich. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung war nämlich die Tatsache, das 71 Prozent der Bewerber mit Migrationshintergrund die einen mittleren Bildungsabschluss haben keinen Ausbildungsplatz bekommen.

„Mehr als ein Viertel der Jugendlichen hat heute ausländische Wurzeln. Ihnen den Zugang zu Ausbildung zu vereinfachen, ist wesentlich für gelingende Integration und Fachkräftesicherung“, stellte Frank Frick, Bildungsexperte der Bertelsmann Stiftung treffend fest.