Duisburg, 31. Juli 2018
Verquere Welt im vergangenen Jahr 2017 auf dem deutschen Ausbildungsmarkt. Auf der einen Seite tausende von Jugendlichen die am Ende ohne Lehrstelle auskommen mussten und als unterversorgt galten. Auf der anderen Seite konnten 34 Prozent der Unternehmen 2017 ihre Lehrstellen nicht besetzen, wie der Deutsche Industrie- und Handeslkammertag (DIHK) bekannt gab.
Nach Worten von DIHK-Präsident Eric Schweitzer der „höchste jemals in unserer Ausbildungsumfrage ermittelte Wert“.
Die aktuelle Befragung des DIHK ergab, dass im vergangenen Jahr rund 17.000 der befragten Betriebe auf ihre ausgeschriebenen Ausbildungsplätze erst überhaupt keine Bewerbung erhalten hätten. 2016 habe das für insgesamt nur 15.500 Unternehmen gegolten.
Trotzdem sieht der DIHK durchaus auch positive Signale. So ist es 2017 nach Einschätzung des DIHK nicht nur gelungen, trotz rückläufiger Schülerzahlen wieder mehr Ausbildungsverhältnisse zu schließen, sondern auch, mehr Studienabbrecher und mehr Abiturienten für eine duale Ausbildung zu gewinnen.
Der DIHK-Präsident lobte dazu die großen Anstrengungen der Betriebe bei der Förderung von lernschwächeren Jugendlichen oder bei der Integration von Geflüchteten, und verwies auf die Herausforderung, die die zunehmende Digitalisierung für die Ausbildung junger Menschen bedeute.
„Damit steht fast jeder zehnte Betrieb ohne Bewerber da. Ich sehe darin eine gefährliche Entwicklung. Wir engagieren uns gemeinsam mit den Unternehmen für eine Trendumkehr. Wir dürfen mit diesen ersten Fortschritten nicht zufrieden sein. Nicht immer sind die Bewerber für den Ausbildungsplatz geeignet. Zu häufig fehlen ihnen Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit oder Deutsch- und Mathekenntnisse. Ich hoffe deshalb, dass auch die Politik sowie unsere Partner in der Allianz für Aus- und Weiterbildung den Ernst der Lage erkennen. Um es deutlich zu sagen: Fachkräftemangel gibt es nicht nur bei Lehrern, Erziehern und Pflegeberufen, sondern auch bei Mechatronikern, Fachinformatikern und Köchen,“ fasste DIHK-Präsident Eric Schweitzer aus seiner Sicht die Ergebnisse der aktuellen Umfrage und die Lage vieler Betriebe vom deutschen Ausbildungsmarkt zusammen.