Duisburg, 15. April 2014
Deutlich weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr in Deutschland, deutlich mehr junge Menschen streben an die Hochschulen. Der Ausbildungsmarkt in Deutschland verändert sich zusehens. Das duale System der beruflichen Bildung wird international immer mehr verstärkt nachgefragt und sichert den Fachkräftemangel der Zukunft.
Für über 500.000 junger Menschen ist das duale System der beruflichen Bildung gleichzeitig der Einstieg in eine qualifizierte berufliche Tätigkeit. Gleichzeitig wird es immer schwerer das betriebliche Angebot an Ausbildungsplätzen und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzubringen. Das sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Berufsbildungsberichtes.
So sank im vergangenen Jahr 2013 die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt auf 530.700, was einen Rückgang von 20.500 und gleichzeitig ein Minus von 3,7 Prozent verglichen mit 2012 bedeutet. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge sank um 16.300 – ein Minus von 3,1 Prozent auf 509.000. Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverträge ging um 4.200 ein Minus von 16,3 Prozent auf 21.700 zurück.
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) wurde ein Höchststand mit 33.500 unbesetzten Ausbildungsstellen gemeldet. Bei den unversorgten Bewerbern registrierte die BA einen deutlichen Anstieg um mehr als 5.400 auf 21.000. Die Zahl der Bewerber, die eine Alternative zu einer Ausbildung begonnen hat (zum Beispiel berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, Praktikum, Einstiegsqualifikation), aber unabhängig davon weiterhin nach einer Ausbildungsstelle sucht und eine entsprechende Vermittlung durch die BA wünscht, ist ebenfalls angestiegen um 2.200 auf 62.500.
Die Zahl der Ausbildungsbetriebe ist zurückgegangen. 2012 betrug die Ausbildungsbetriebsquote nur noch 21,3 Prozent, 2011 waren es noch 21,7 Prozent. Der Rückgang ist dabei fast ausschließlich auf kleine Betriebe zurückzuführen.
„Das betriebliche Angebot und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen, wird eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre sein. Ich danke den Betrieben für ihr Engagement in der Ausbildung. Zugleich müssen sie angesichts der demografischen Entwicklung ihren Einsatz für Fachkräfte verstärken und auch jungen Menschen eine Chance geben, denen der Einstieg etwas schwerer fällt. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist ein Flaggschiff unseres Bildungssystems. Sie bietet Jugendlichen persönliche Lebenschancen und ist die Basis für unsere wirtschaftliche Stärke“, fasste Bundesbildungsministerin Johanna Wanka die aktuelle Situation zusammen.