Duisburg, 13. Januar 2015
Deutsche sollen fleißig, strebsam und arbeitswütig sein, dieses Vorurteil scheint sich zu bestätigen. Nach einer aktuellen Untersuchung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden wünschen sich 6,3 Millionen Menschen zwischen 15 und 74 Jahren in unserem Land einfach nur zu arbeiten oder auch nur mehr Arbeitsstunden.
Dieses bestehende ungenutzte Arbeitskräftepotential setzte sich 2013 aus 2,2 Millionen Erwerbslosen, einer Millionen Personen in Stiller Reserve und 3,1 Millionen Unterbeschäftigten zusammen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist erfreulicherweise die Anzahl der Unterbeschäftigten und der Erwerbslosen allerdings mittlerweile gesunken. Auch die Gruppe der sogenannten stillen Reserve ist um 0,2 Prozent zurück gegangen.
Insgesamt teilt sich das ungenutzte Arbeitskräftepotential auf 3,2 Millionen Männer und 3,1 Millionen Frauen auf. Die wesentlichsten geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen bei der Unterbeschäftigung, auch bedingt durch Teilzeit und Vollzeitarbeit.
Unterbeschäftigte sind zwar erwerbstätig, haben aber den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden und stehen für diese auch zur Verfügung. Unterbeschäftigung bei einer Vollzeittätigkeit ist anders als die Unterbeschäftigung der Teilzeittätigen eine klare Männerdomäne. Von den 1,4 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeit waren 74 Prozent männlich. Bei den 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Teilzeit war es fast genau umgekehrt: Hier waren 73 Prozent weiblich.
Personen in Stiller Reserve haben ebenso wie die Erwerbslosen überhaupt keine Arbeit, äußerten in der Befragung aber den generellen Wunsch nach Arbeit. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar aktiv nach Arbeit suchen, jedoch nicht kurzfristig für eine Arbeitsaufnahme zur Verfügung stehen. Ebenfalls zur Stillen Reserve zählen Personen, die keine Arbeit suchen, aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und für Arbeit auch verfügbar sind.
Neben diesen Gruppen, die den Wunsch nach mehr Arbeit haben gibt es in Deutschland aber auch die Gruppe der Überbeschäftigten. Das sind rund 870.000 Beschäftigte, die den Wunsch haben ihre Arbeitsstunden zu reduzieren und gleichzeitig bereit sind von einem geringeren Einkommen zu leben.