560.000 Vollzeitstellen ungenutztes Potenzial deutschlandweit

Duisburg, 24. Juni 2015

Duisburg, 08. Juli 2015

Der Wunsch nach mehr Arbeit ist in Deutschland weit verbreitet, der Sehnsucht nach weniger Arbeit auch. Rund drei Millionen Menschen in unserem Land im Alter von 15 bis 74 Jahren haben den Wunsch nach mehr Arbeit. Dagegen wollen rund eine Millionen Deutsche in naher Zukunft weniger arbeiten.

Die aktuelle Arbeitskräfteerhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Wiesbaden berechnete ergab, das Unterbeschäftigte durchschnittlich ihre Wochenarbeitszeit um 11,3 Stunden erhöhen wollen. Die Überbeschäftigten auf der anderen Seite wollen ihre Wochenenarbeitszeit um 11,1 Stunden pro Woche reduzieren.

Von den 2,9 Millionen unterbeschäftigt Erwerbstätigen sind 1,3 Millionen in Vollzeit und 1,6 Millionen momentan in Teilzeit tätig. Unterbeschäftigte in Vollzeit wollen durchschnittlich 7,1 Stunden mehr arbeiten, Unterbeschäftigte in Teilzeit wollten ihre Wochenarbeitszeit um durchschnittlich 14,7 Stunden erhöhen.

Geschlechterspezifisch gibt es gravierende Unterschiede. Unterbeschäftigung in Teilzeit ist hauptsächlich Frauensache, Unterbeschäftigung in Vollzeit zumeist eine Männersache. Die Anteile liegen jeweils bei rund 73 Prozent. Überbeschäftigt Erwerbstätige gehen zum überwiegenden Teil einer Vollzeitbeschäftigung nach.

Geht man von den Arbeitszeitwünschen beider Gruppen aus und rechnet diese gegeneinander auf, ergibt sich ein ungenutztes Arbeitspotenzial von rund 22,6 Millionen Arbeitszeitstunden pro Woche.

Daraus könnten sich rein rechnerisch insgesamt 566.000 Vollzeitstellen mit jeweils 40 Wochenstunden ergeben. Das wäre, wenn auch nur rein rechnerisch, über eine halbe Millionen Vollzeitbeschäftigter mehr. Und das wäre möglich.