Acht Millionen Niedriglohnjobs 2018

Duisburg, 27. Oktober 2020

Fast jede und jeder fünfte abhängig Beschäftigte mit exakt 21 Prozent in Deutschland arbeitete 2018 im Niedriglohnsektor. Damit wurden rund acht Millionen Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle, was einem Einkommen von 11,05 Euro brutto je Stunde entspricht, entlohnt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden bekannt gab, waren das 393.000 Jobs mehr als noch vier Jahre zuvor im Jahr 2014. Der Anteil der niedrigentlohnten Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen blieb unverändert.

Mit 1,5 Millionen wurden die meisten Niedriglohnjobs im Handel gemeldet, im Gastgewerbe waren es 1,2 Millionen. Damit lagen gut zwei Drittel mit 67 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse im Gastgewerbe im Niedriglohnbereich, mehr als in jeder anderen Branche. Zum Vergleich: Im Handel lag der Niedriglohnanteil bei 29 Prozent, am zweithöchsten war der Anteil in der rund 310.000 Beschäftigte zählenden Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft mit 54 Prozent. 

Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft stark unterdurchschnittlich war der Anteil der Niedriglohnbeschäftigung in den Bereichen Öffentliche Verwaltung mit drei Prozent, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sechs Prozent, Erziehung und Unterricht sieben Prozent, Verarbeitendes Gewerbe zehn Prozent und in den Bereichen Baugewerbe, Wasserversorgung/Abwasser sowie Information und Kommunikation mit jeweils elf Prozent. 

Die höchsten Bruttostundenverdienste (Median) wurden in der Energieversorgung mit 27,18 Euro, den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 24,11 Euro sowie im Bereich Information und Kommunikation mit 23,74 Euro gezahlt. Im Gegensatz dazu entlohnte das Gastgewerbe lediglich mit genau zehn Euro brutto je Stunde und die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft mit 10,74 Euro.