Duisburg, 02. Juni 2015
Sehr gute Noten für die Verknüpfung von Bildungssystem und Arbeitsmarkt in Deutschland von der OECD: Der Anteil hochgebildeter junger Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren die weder einer Beschäftigung nachgehen noch in Bildung oder Ausbildung sind ist mit 5,7 Prozent so niedrig wie in keinem anderen OECD-Land.
Nach Meinung der OECD vollzieht sich der Übergang von Schule in die Arbeitswelt in Deutschland wesentlich einfacher, als in den meisten anderen Industrieländern.
Das ist das zentrale Ergebnis, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei ihrer aktuellen Untersuchung „Skills Outlook 2015“ in den Mittelpunkt stellte. Ebenso gering ist der Anteil junger Menschen in Deutschland mit mittlerer oder niedriger Bildung mit „NEET-Anteil“, der bei zehn Prozent liegt. „NEET“ ist die offizielle Bezeichnung für Personen die weder einen Job haben und auch nicht an einem Bildungs-oder Ausbildungsprogramm teilnehmen.
Im Gegensatz zu den Verhältnissen in Deutschland sind im OECD-Raum rund 35 Millionen junger Menschen derzeit ohne Beschäftigung noch nehmen sie an Bildung oder Ausbildungsmaßnahmen teil. Dazu ist es auch eine Tatsache, dass junge Menschen doppelt so hoch von Arbeitslosigkeit bedroht sind, als ältere und erfahrene Arbeitnehmer. Deutschland sticht aus der Masse hervor: Hier machen knapp drei Viertel der Absolventen im Sekundar-II-Niveau eine Lehre, und auch weiterführende Berufsausbildungen (etwa zu Kaufleuten oder Meistern) gehen fast vollständig mit berufsspezifischen Praxiseinheiten einher. Kritik wird von der OECD aber auch an Deutschland erhoben.
So erhalten junge Arbeitnehmer in unserem Land wesentlich häufiger einen befristeten Arbeitsvertrag, als in den meisten anderen Ländern. Allerdings ist diese Praxis auch in den anderen OECD-Ländern gängig.
Über dem OECD-Durchschnitt liegt Deutschland auch in punkto Studienabbrecher, was etwa bei einem Drittel der Studierenden zutrifft. Ebenso über dem OECD-Schnitt liegt die Bundesrepublik, dass Kinder aus benachteiligten Familien schwächere Leistungen und am Ende Ihres Bildungsweges auch geringere Kompetenzen als Kinder mit günstigerem familiären Hintergrund aufweisen.
„Es ist nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich geboten, das Problem der NEETs anzugehen. Zu viele junge Menschen verlassen das Bildungssystem ohne passende Kompetenzen für den Arbeitsmarkt. Und selbst wenn sie geeignete Fähigkeiten haben, werden sie davon abgehalten, diese vollauf zu nutzen. In Deutschland hat die berufliche Bildung eine starke Tradition und hilft dabei, junge Menschen in Arbeit zu bringen und ihre Karrieren zu fördern. Ein guter Grund, unseren neusten Skills Outlook hier zu präsentieren“ stellte OECD-Generalsekretär Angel Gurría zur aktuellen Situation in den OECD-Ländern fest.