Alarmierende Armut in deutschen Großstädten

Duisburg, 15. November 2012

Duisburg, 16. November 2012

Ein gefährlicher Trend entwickelt
sich in Deutschland zusehend: Die Armutsgefährdung steigt immer weiter
an. Besonders betroffen sind vor allem viele Bewohner deutscher
Großstädte.

Hier gilt schon jeder Fünfte als arm. Alarmierend ist die Lage vor allem vieler Bürger im Ruhrgebiet. In Dortmund und Duisburg lebt mittlerweile sogar jeder vierte Mitbürger in Armut. In der bundesweiten Statistik, den die Hans-Böckler-Stiftung aktuell aufgestellt hat werden die beiden Ruhrgebietsmetropolen allerdings nur noch von Leipzig übertroffen. In den süddeutschen Großstädten liegt die Armutsquote unter dem Bundesdurchschnitt, stieg aber zuletzt sogar auch in München.

Dazu lässt sich ein weiterer gefährlicher Trend erkennen. Während in den ostdeutschen Großstädten Leipzig und Dresden zwar immer noch überdurchschnittlich viele Menschen unter der Armutsgrenze leben sinkt die Quote dort stets, im Ruhrgebiet steigt diese an. Zum Teil dramatisch. So stieg die Quote in den vergangenen sechs Jahren, also von 2005 bis 2011, um fast ein Drittel. Für Duisburg haben die Forscher ein ganz besonders krasses Bild entwickelt. So sehen sie schon die „Stadt als Ganzes“ verarmt.

Eine Irritation haben die Wissenschaftler der Hans-Böckler Stiftung ausgemacht: Aktuell konnte kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Armut festgestellt werden. Denn auch in Großstädten, wo zuletzt die Arbeitslosigkeit den Rückwärtsgang angetreten hat, stieg die Armut und Armutsgefährdung besonders.

Der Niedriglohnsektor scheint hier seine ganz hässliche Fratze zu zeigen. Die Politik muss hier endlich einschreiten, damit sich diese Trends nicht noch weiter verfestigen und schlussendlich umgekehrt werden.