Duisburg, 21. April 2016
Mehr als einfach nur besorgniserregend. Die Altersarmut ist in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich angewachsen. Insgesamt stieg die Anzahl der Menschen, die deutschlandweit Leistungen der Grundsicherung beziehen auf 1.038.000 an, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden feststellte. Das ist im Vergleich zum Vorjahr 2014 ein Anstieg um 3,5 Prozent.
Alleine 536.000 Bürgerinnen und Bürger, die 1946 oder früher geboren wurden waren somit auf die Grundsicherung angewiesen. Das waren alleine somit schon 51,6 aller Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung.
Dagegen erhielten 502.000 Empfängerinnen und Empfänger Grundsicherung und damit 48,4 Prozent, die im Alter von 18 Jahren bis eben unter die angegebene Altersgrenze waren. Sie erhielten diese Leistungen aufgrund einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung.
„Voll erwerbsgemindert sind Personen, die aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung für einen nicht absehbaren Zeitraum täglich keine drei Stunden unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes erwerbstätig sein können.“
Zum Vergleich erhielten 2003 „nur“ 438.831 Personen in Deutschland Grundsicherung, 2006 waren es schon 681.991 Menschen, 2012 waren es 899.846 und 2013 962.187 Personen, eine mehr als nur traurige Bilanz.
Die meisten Menschen, die im vergangenen Jahr Grundsicherung bezogen lebten in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit 267.624 Beziehern, es folgt Bayern mit 122.766 und Niedersachsen mit 109.007 Personen. Im Vergleich zu den einwohnerstärksten Bundesländern hatte die Bundeshauptstadt Berlin alleine 77.114 Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung. Für die Hauptstadt und damit in Sichtweite der Bundespolitiker sicher auch kein gutes Zeugnis.