Duisburg, 22. Mai 2014
Der Fachkräftemangel in Deutschland macht es möglich. Die bisher erfolgreiche Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse soll weiter ausgebaut werden. Das ist das Resultat einer Fachtagung zur Umsetzung des Anerkennungsgesetzes. Dazu sollen Betriebe stärker die Potenziale der eigenen Belegschaft nutzen und fördern.
Das „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ – kurz Anerkennungsgesetz – erleichtert und verbessert seit dem 1. April 2012 die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in der Zuständigkeit des Bundes.
„Die Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren eine positive Entwicklung genommen – ein Trend, der sich fortsetzen wird“, stellte Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) dazu fest.
Die aktullen Zahlen belegen dies. Die erste amtliche Statistik verdeutlicht, dass ein Großteil der Anträge zur Anerkennung deutschlandweit positiv beschieden wird. Ein weiteres Ergebnis: Die Anerkennungsverfahren und Unterstützungsstrukturen haben sich etabliert und werden auch stark genutzt. Dazu gehört auch der Abbau von Hürden für die Antragstellenden.
Ein Manko bleibt derzeit allerdings noch bestehen: Derzeit gibt es beispielsweise bei Ärztinnen und Ärzten sowie in der Gesundheits- und Krankenpflege je nach Bundesland noch sehr unterschiedliche Anerkennungspraktiken. Das macht es für die ausländischen Antragsteller sicher nicht einfacher und ist nebenbei auch nicht überschaubar.
BIBB-Präsident Esser empfiehlt den deutschen Betrieben und Unternehmen im Ausland erworbene Berufsqualifikationen noch stärker für die Fachkräftesicherung zu nutzen. Eine weitere Empfehlung Essers: „stärker zu prüfen, ob sie in der eigenen Belegschaft schlummernde Potenziale wecken und diese durch passgenaue betriebliche Qualifizierung weiter ausbauen können“.
Eine Fortbildung der eigenen Belegschaft ist ganz sicher auch ein Weg um den Fachkräftemangel unter Kontrolle zu bekommen.