Im vergangenen Jahr 2020 haben rund 382.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden weiter mitteilte, waren das nach vorläufigen Ergebnissen 8,9 Prozent weniger Studienberechtigte als im Vorjahr, demnach ein Rückgang um 37.284 Personen. Hauptursache dieses Rückgangs ist die Entwicklung in Niedersachsen, wo die Zahl der Absolventinnen und Absolventen an allgemeinbildenden Schulen um 80,9 Prozent zurückging. Der Grund für den starken Rückgang ist die Rückkehr zum neun‑jährigen Bildungsgang an Gymnasien im Schuljahr 2019/2020 und der damit unvollständige Abiturjahrgang im Jahr 2020.
Ohne die Sonderentwicklung in Niedersachsen verläuft der Rückgang mit einem Minus von drei Prozent nahezu parallel zur demografischen Entwicklung. Zum 31.12.2019 sank die Zahl der Personen in der relevanten Altersgruppe (17-20 Jahre) um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019.
In den ostdeutschen Bundesländern (mit Berlin) ging die Zahl der Studienberechtigten 2020 gegenüber 2019 um 2,7 Prozent zurück. Auch der starke Rückgang um zehn Prozent in Westdeutschland wird von der Entwicklung in Niedersachsen beeinflusst. Lediglich in Bremen ist die Zahl der Studienberechtigten gestiegen, ein Plus von 1,3 Prozent.
Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erwarben 78,6 Prozent der Studienberechtigten. Rund ein Fünftel der Studienberechtigten, und demnach 21,4 Prozent erlangte die Fachhochschulreife.
64,7 Prozent der Studienberechtigten erwarben ihre Hoch- beziehungsweise Fachhochschulreife an einer allgemeinbildenden Schule, 35,3 Prozent an einer beruflichen Schule.
Im Jahr 2020 waren 53,7 Prozent der Studienberechtigten Frauen und 46,3 Prozent Männer. Bei den Studienberechtigten mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife war der Männeranteil mit 45,1 Prozent niedriger als der Frauenanteil, während mehr Männer mit 50,7 Prozent die Fachhochschulreife erlangten als Frauen.