Arbeit auf Abruf nimmt deutschlandweit zu

Duisburg, 16. Juni 2018

Duisburg, 19. Juni 2018

Auf Abruf arbeiten, dass ist für viele Menschen in unserem Land schon heute Normalität. Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst nehmen immer mehr zu. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer aktuellen Studie feststellte, arbeiten insgesamt schon heute 4,5 Prozent aller Beschäftigten auf Abruf.

Bei Minijobbern beträgt der Anteil der auf Abruf arbeitenden sogar schon zwölf Prozent.

Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass Beschäftigte, die Arbeit auf Abruf ausüben, mit ihrem Leben und ihrer Freizeit eben viel weniger zufrieden sind als andere Personen, die davon nicht betroffen sind. Für Beschäftigte, zu deren Tätigkeiten Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst gehören, ergibt sich dagegen eben kein entsprechender Zusammenhang.

Arbeit auf Abruf unterscheidet sich von Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst dadurch, dass lediglich die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit vereinbart ist, die Lage der Arbeitszeit jedoch vom Arbeitgeber variabel festgelegt werden kann.

Rufbereitschaft wird dagegen zusätzlich zur regulären Arbeit geleistet. Der Arbeitnehmer muss im Bedarfsfall dann innerhalb einer vorab vereinbarten Frist zu seinem Arbeitsplatz kommen.

Ein typischer Fall sind Notdienste bei Versorgungsunternehmen. ereitschaftsdienst wird ebenfalls zusätzlich zur regulären Arbeitszeit geleistet, allerdings muss die Arbeitsaufnahme bei Bedarf häufig unverzüglich stattfinden. Daher wird bei Bereitschaftsdiensten in der Regel ein Aufenthalt im Betrieb vereinbart.

Der Arbeitnehmer kann im Bereitschaftsdienst jedoch lesen oder schlafen, solange seine Arbeitskraft nicht in Anspruch genommen wird. Bereitschaftsdienst ist ebenso wie Rufbereitschaft beispielsweise in Krankenhäusern üblich. Insgesamt arbeiten sechs Prozent der Beschäftigten in Tätigkeiten mit Rufbereitschaft und 5,5 Prozent in Tätigkeiten mit Bereitschaftsdienst.

Die höchsten Anteile bei Arbeit auf Abruf, Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst haben jedoch die Sicherheitsberufe: Zwölf Prozent bei Arbeit auf Abruf, 21 Prozent bei Rufbereitschaft und 17 Prozent bei Bereitschaftsdienst. Unter Sicherheitsberufe fallen beispielsweise der Objektschutz oder der Polizeivollzugsdienst.