Arbeitslosigkeit an Rhein und Ruhr sinkt im August unter Vorjahresniveau

Duisburg, 29. August 2014

Duisburg, 02. September 2014

Im gerade abgelaufenen August ist die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen weiter zurück gegangen. Erstmals seit mehr als zwei Jahren ist die Arbeitslosigkeit an Rhein und Ruhr sogar unter das Vorjahresniveau gesunken. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat Juli und auch im August 2013.

Mit 772.668 Personen lag die Arbeitslosigkeit um 4.844 oder 0,6 Prozent niedriger als im Juli und um 5.722 Personen oder 0,7 Prozent niedriger als im August 2013.

Die Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Christiane Schönefeld sieht für den Arbeitsmarkt einen positiven Trend: „Der Rückgang bereits im August zeigt, dass die Situation saisonal geprägt ist und eine konjunkturelle Verschlechterung sich aus den Arbeitsmarktdaten nicht ablesen lässt. In den kommenden Monaten ist mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechen. Davon profitieren insbesondere jüngere Arbeitslose. Daneben gibt es aber auch den marktferneren Teil, Un- und Angelernte ohne formale Qualifikation, häufig mit zusätzlichen Vermittlungshemmnissen, häufig längere Zeit arbeitslos, für die es auf dem Arbeitsmarkt nur wenig adäquate Beschäftigungsangebote gibt. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter haben entsprechend verschiedene Aufgaben: Angebot und Nachfrage in dem dynamischen Teil des Arbeitsmarktes zu managen und gleichzeitig marktfernere Personen wieder näher an den Markt heranzuführen. Das bedarf unterschiedlicher Strategien und einer differenzierten Bewertung der Problemlagen.“

Saisontypisch prägen jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren den Arbeitsmarkt in den Sommerferien. Auch im August erhöhte sich die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren noch einmal leicht um 1.184 oder 1,5 Prozent auf 81.629. Erfreulich ist, dass der Auguststand um 6.041 oder 6,9 Prozent unter dem Stand von August 2013 liegt. Erfahrungsgemäß baut sich die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren im Herbst weiter zügig wieder ab, wenn ein Studium angetreten wird, Ausbildungsplatzbewerber einen Ausbildungsplatz und Ausgebildete eine Beschäftigung gefunden haben.

36.375 freie Arbeitsplätze wurden im Laufe des Augusts den Agenturen für Arbeit und Jobcentern im Lande gemeldet. Nach zwei Monaten im Vorjahresvergleich gestiegener Stellenmeldungen wurde im August der Vorjahreswert wieder unterschritten. In der Summe seit Jahresbeginn gibt es aber noch immer 3,1 Prozent mehr Stellenmeldungen als ein Jahr zuvor. Der Bestand an Stellenangeboten lag mit 105.036 um 10.488 oder 11,1 Prozent höher als vor Jahresfrist.

Größere Rückgange der Stellenmeldungen gegenüber dem Vorjahr ergaben sich im August in den Branchen Zeitarbeit, Öffentliche Verwaltung und im Baugewerbe. Insgesamt können die Rückgänge nicht durch Zunahmen in anderen Bereichen, wie im Wach- und Sicherungsdienst, im Handel oder im Verarbeitenden Gewerbe, kompensiert werden.

Der Blick auf die regionalen Arbeitsmarkte in NRW zeigt die erheblichen Unterscheide und damit auch die unterschiedlichen Herausforderungen an die Arbeitsmarktpolitik und die lokalen Akteure. Sehr deutlich werden die Unterschiede beim Blick auf das Ruhrgebiet und das Münsterland.

So zeigen sich saisonale Veränderungen im Münsterland deutlich stärker als im Ruhrgebiet. Die Arbeitslosigkeit im Münsterland insgesamt lag entgegen der NRW-Entwicklung um 836 oder 1,9 Prozent über der des Vorjahres. Im Ruhrgebiet sank sowohl gegenüber dem Juli (- 3.148) als auch gegenüber dem August 2013 (- 5.134 oder – 1,9 Prozent) die Arbeitslosigkeit. Auch die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren lag im Ruhrgebiet mit zehn Prozent niedriger als im Münsterland mit 13,8 Prozent. Während im Münsterland die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren stieg, verringerte sie sich im Ruhrgebiet gegenüber dem Vorjahr um 2.891 Personen oder 9,8 Prozent.