Arbeitslosigkeit klettert in Nordrhein-Westfalen sprunghaft

Duisburg, 01. August 2012

Duisburg, 08. August 2012

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juli im einwohnerstärksten Bundesland
Nordrhein-Westfalen (NRW) im Gegensatz zum Bundestrend negativ
entwickelt und hat zum Teil deutlich zugelegt. Wie die Regionaldirektion
NRW der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf bekannt gab sind im Land
an Rhein, Ruhr und Lippe 748.000 Menschen arbeitslos registriert.

Das sind 2,8 Prozent mehr, als noch im Vormonat Juni. Somit stieg die Arbeitslosenquote im Juli 2012 um 0,2 Prozent auf 8,2 Prozent an. Vor einem Jahr stand die Arbeitslosenquote noch bei 8,1 Prozent.

Für die Regionaldirektion ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit typisch für den Beginn der Sommerferien und hat so saisonale Hauptgründe, da sich viele Schüler nach Beendigung ihrer Schulzeit arbeitslos melden und eben auch viele Jugendliche ihre Ausbildung beendet haben. Eine ähnliche Entwicklung wie in NRW stellte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (BA) auch in den Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz fest.

Trotz der positiven Beteuerungen der Regionaldirektion in Düsseldorf gibt es allerdings auch einige deutliche Warnsignale für den Arbeitsmarkt in NRW. So stieg die Arbeitslosigkeit von Bürgern mit ausländischem Pass im Vergleich zum Vorjahr um gleich 4,4 Prozent an. 158.587 Ausländer waren es insgesamt, die sich arbeitslos meldeten.

Dramatisch scheint sich die Jugendarbeitslosigkeit zu entwickeln. So wurden bei Mitbürgern, die unter 25 Jahre alt sind ein Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Juni ermittelt. Insgesamt waren 81.236 Personen in dieser Altersklasse arbeitslos registriert.

Sehr unterschiedlich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet. Die höchste Arbeitslosigkeit hat Gelsenkirchen, mit einem Anstieg um 0,2 auf 14,6 Prozent. Es folgen Herne (13,3 Prozent), Dortmund (13,2 Prozent), Gladbeck (13 Prozent) sowie Duisburg und Essen mit jeweils 12,8 Prozent. Besonders deutlich stieg die Arbeitslosigkeit in Castrop-Rauxel mit einem Zuwachs von 0,7 auf 10,2 Prozent, sowie Herten (11,6 Prozent) und Recklinghausen (11,1 Prozent) mit einem jeweiligen Anstieg um ein halbes Prozent an. In Duisburg dagegen stagnierte die Arbeitslosenquote bei 12,8  Prozent.

Damit ist Duisburg auch nicht mehr Schlusslicht bei den Arbeitslosenzahlen im Revier. Doch auch in der Stadt an der Ruhrmündung kletterte die Jugendarbeitslosigkeit. Rund 800 junge Duisburger suchen dieser Tage noch eine Ausbildungsstelle, dagegen gibt es aber auch noch rund 1.000 freie Ausbildungsplätze zwischen Walsum und Rahm derzeit.