Arbeitsmarkt in NRW im Oktober stabilisiert

Duisburg, 06. November 2020

Die Herbstbelebung hat im Oktober den NRW-Arbeitsmarkt weiter stabilisiert. Zwar bleiben die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie deutlich sichtbar. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen lag mit 756.558 noch um 130.367 Personen oder um 20,8 Prozent über dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit jedoch um 17.210 Personen oder 2,2 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf veröffentlichte. Der Rückgang zum Monatswechsel lag damit über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Gleichzeitig zog die Beschäftigung in NRW an und kletterte wieder über die sieben Millionen-Marke. Damit waren so viele Menschen beschäftigt wie im Oktober vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie um 1,3 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

„Zwei Trends prägen den Arbeitsmarkt in NRW. Die Auswirkungen der Virus-Pandemie bleiben weiter deutlich sichtbar. Gleichzeitig findet der Arbeitsmarkt wieder in sein saisonübliches Muster zurück. Positiv ist, dass im Oktober viele Menschen die für den Herbst typische Belebung nutzen und wieder eine neue Arbeit aufnehmen konnten. Dabei lag der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 17.210 Personen über dem für den Oktober üblichen Schnitt der vergangenen zehn Jahre von rund 11.500 Personen. Dass wir in NRW mit rund 7.040.000 versicherungspflichtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder das Niveau des Vorjahres erreicht haben, freut uns“, bilanzierte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit konnten fast alle Personengruppen profitieren. Den größten Rückgang in der Arbeitslosigkeit gab es in der Gruppe junger Menschen unter 25 Jahren. Hier nahm die Arbeitslosigkeit um 6,9 Prozent oder 5.002 Personen im Vergleich zum Vormonat ab. Allerdings ist im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe am höchsten.

Mit aktuell 67.916 arbeitslosen jungen Menschen sind 27,4 Prozent oder 14.611 Personen dieser Altersgruppe mehr arbeitslos als vor einem Jahr. Die Zahl lebensälterer Menschen (55 Jahre und älter) in der Arbeitslosigkeit stieg geringfügig um 0,5 Prozent oder 699 Personen auf nun 153.788 arbeitslos gemeldete Menschen. Auch die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen nahm zu – um 5.403 Personen oder 1,9 Prozent auf nun 296.435 Menschen.

Auch die Unterbeschäftigung nahm landesweit ab. Im Oktober waren 14.231 Personen oder 1,4 Prozent weniger unterbeschäftigt als einen Monat zuvor. Damit waren im Oktober 967.634 Personen unterbeschäftigt. Diese Zahl setzt sich zusammen aus den 756.558 arbeitslos gemeldeten Menschen und 211.076 Personen, die nicht als arbeitslos, aber unterbeschäftigt gelten.

Im Frühjahr 2020 war ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Zuge der Corona-Virus-Pandemie das Ausbleiben der Frühjahresbelebung. Im Frühjahr geht in der Regel die Arbeitslosigkeit zurück, da mehr Menschen eine Arbeit finden als arbeitslos werden. Im März, April und Mai war in diesem Jahr aber der Stellenmarkt massiv eingebrochen.

Neue offene Arbeitsplatzangebote wurden kaum gestellt, bestehende Angebote erst einmal nicht besetzt. Erste Anzeichen einer Besserung zeigten sich bereits Ende Mai und im Juni. Dieser positive Trend hat sich bis in den Oktober fortgesetzt und sich seit Mitte August im Zuge der saisontypischen Herbstbelebung verstärkt.

So hat sich die Zahl der neu im Monat gemeldeten Stellen auf rund 30.000 eingependelt. Im Oktober waren es 30.972 offene Stellen, die den Agenturen für Arbeit neu gemeldet wurden, 198 oder 0,6 Prozent mehr als vor einem Monat. Das waren 3.276 oder 9,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl aller offenen Stellen in NRW liegt damit bei insgesamt 127.697 Arbeitsangeboten – 34.423 oder 21,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.