Arbeitszeitkonten haben sich verdoppelt

Duisburg, 23. Juni 2018

Duisburg, 28. Juni 2018

Nicht jeder Mitarbeiter in einem deutschen Betrieb, Unternehmen oder in der Verwaltung verfügt heute über ein Arbeitszeitkonto. Dabei können Arbeitszeitkonten in einer sich immer schneller wandelnden Arbeitswelt von Vorteil sein. Tatsächlich sind die Arbeitszeitkonten der Beschäftigten seit 1999 um 21 auf jetzt 56 Prozent angestiegen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner aktuellen Studie bekannt gab.

Mittlerweile führen 35 Prozent aller Betriebe und Unternehmen ein Arbeitszeitkonto für ihre Mitarbeiter.

Vor allem werden Arbeitszeitkonten mit einem kurzen Ausgleichszeitraum geführt, Langzeitarbeitskonten gibt es vergleichsweise viel oder eher seltener.

Obwohl das im Jahr 2009 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen (»Flexi-II-Gesetz«) die Nutzung von Langzeitkonten auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt hat, machen nur wenige Betriebe davon Gebrauch: Lediglich zwei Prozent führen separate Langzeitkonten. Dort angesparte Guthaben werden am häufigsten für längere Freistellungen sowie für Familien- oder Weiterbildungszeiten genutzt.

Weniger bedeutend hingegen sind Konten, die eine Verkürzung der Lebensarbeitszeit ermöglichen. So wird von zwei von zehn Betrieben mit einem Arbeitszeitkonto ein Ausgleichszeitraum für Mehr-oder auch weniger Arbeitszeit für maximal ein halbes Jahr anberaumt.

Vier von zehn Unternehmen haben dagegen Arbeitszeitkonten ohne einen feststehenden Ausgleichszeitraum. Des weiteren haben ebenfalls vier von zehn Betriebe Zeitkonten, die in einem Zeitraum von einem halben oder maximal einem Jahr ausgeglichen werden müssen.

Arbeitszeitkonnten können sowohl für Angestellte als auch Unternehmen von Vorteil sein. So haben Angestellte ihrerseits die Möglichkeit die entstandenen Spielräume zu nutzen ihr Berufs-und Privatleben besser zu vereinbaren. Betriebe und Unternehmen ihrerseits können den Arbeitseinsatz an kurzfristige Schwankungen der Auftragslage anpassen.

Arbeitszeitkonten sind in größeren Betrieben deutlich weiter verbreitet als in kleineren. Unter den Betrieben mit 250 und mehr Beschäftigten lag der Anteil im Jahr 2016 bei rund 81 Prozent, wohingegen bei den Kleinbetrieben mit bis zu neun Beschäftigten nur rund jeder vierte Betrieb Arbeitszeitkonten führte.