Duisburg, 15. Oktober 2012
Die Armut nimmt in Deutschland
stetig zu. In den meisten der 16 deutschen Bundesländern ist die
Armutsgefährdung im vergangenen Jahr 2011 deutlich gegenüber dem Vorjahr
2010 angewachsen. Spitzenreiter dieser erschreckenden Bilanz sind die
Bundesländer Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, in denen jeweils über 22
Prozent aller Bürger als armutsgefährdet gelten.
Insgesamt ist ein deutliches Nord-Süd Gefälle erkennbar, wie aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden hervor geht. Im nordöstlichsten deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist die Armutsgefährdungsquote sogar leicht rückläufig. Stark abgenommen hat diese allerdings nur in Thüringen mit einer Abnahme von 0,9 auf derzeit 16,7 Prozent. Auch in den letzten Jahren sank die Quote in den beiden „neuen“ Bundesländern kontinuierlich.
Beständig angestiegen ist dagegen die Armutsgefährdungsquote vor allem in Berlin und in Nordrhein-Westfalen (NRW) und erreichte im vergangenen Jahr mit 21,1 Prozent in der Bundeshauptstadt und mit 16,6 Prozent im Bundesland an Rhein und Ruhr traurige Spitzenwerte. Besonders in Berlin wuchs die Quote binnen eines Jahres um 1,9 Prozent an.
Neben einem deutlichen Nord-Süd Gefälle lässt sich aber ebenso ein West-Ost Gefälle erkennen. So gelten in den „alten“ Bundesländern ohne Berlin 14 Prozent der Menschen als armutsgefährdet, in den „neuen“ Bundesländern inklusive Berlin sind es 19,5 Prozent.
Sicherlich ist die zunehmende Armutsgefährdung in Deutschland insgesamt keine Überraschung. Da wo Renten gekürzt werden oder immer mehr Menschen in den Niedriglohnsektor abrutschen und unter der Armutsgrenze Tag für Tag malochen müssen, und nicht zuletzt die Lebenshaltungskosten auch inflationsbedingt steigen, kann man sich nicht wundern, wenn Armut ein ständiger Begleiter ist und bleibt.
Da reicht es mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Einfach mal Umschauen.