Duisburg, 18. Oktober 2016
Die Armutsgefährdung hat in Deutschland 2015 zugenommen, bis auf Hamburg in allen westdeutschen Bundesländern und besonders in Nordrhein-Westfalen (NRW). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte ist die Armutsgefährdung in Westdeutschland im 10-Jahres-Vergleich und damit seit 2005 zum Teil deutlich gestiegen.
Besonders in NRW, aber auch in Berlin und Bremen war der Anstieg des Armutsrisikos im Jahr 2015 gegenüber 2005 ebenfalls überdurchschnittlich. Dagegen ist die Armutsgefährdung in allen östlichen Bundesländern im 10-Jahres-Vergleich rückläufig.
Am stärksten war der Rückgang um jeweils 2,4 Prozent in Brandenburg auf jetzt 16,8 Prozent 2015 und Mecklenburg-Vorpommern mit aktuell 21,7 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit einer Abnahme um 2,3 Prozent auf nunmehr 20,1 Prozent.
Das von allen Bundesländern höchste Armutsrisiko weist Bremen mit 24,8 Prozent auf, gefolgt von Berlin mit 22,4 Prozent sowie Mecklenburg-Vorpommern mit 21,7 Prozent. Auf der anderen Seite haben die niedrigsten Armutsgefährdungsquoten 2015 die süddeutschen Bundesländer Bayern mit 11,6 Prozent, dicht gefolgt von Baden-Württemberg mit 11,8 Prozent, sowie Hessen mit 14,4 Prozent.
Einen unterschiedlichen Verlauf gibt es allerdings, wenn man seit 2005 die Entwicklung betrachtet. So hatte die Freie und Hansestadt Hamburg 2005 und 2015 das gleiche Niveau und die gleiche Quote, fiel zwischenzeitlich allerdings ab, um dann wieder anzusteigen.
In NRW dagegen sank das Armutsrisiko ausschließlich in den Jahren 2006 und 2012. Rund jeder sechste und damit 16,3 Prozent der Einwohner Nordrhein-Westfalens hatte im Jahr 2015 ein Einkommen, das unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle lag. Erwerbslose waren 2015 zu mehr als der Hälfte von relativer Einkommensarmut betroffen mit 58,1 Prozent.
Dieser Anteil ist gegenüber 2006 um 9,1 Prozent gestiegen. Dagegen ist das Armutsrisiko Erwerbstätiger an Rhein und Ruhr unterdurchschnittlich, wie Information und Technik, das Statistsche Landesamt NRW bekannt gab.