Duisburg, 02. August 2017
Die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat begonnen. Bisher präsentiert sich der Ausbildungsmarkt nach Meinung der Regionaldirekion der Bundesagentur für Arbeit (BA) Düsseldorf unausgeglichen. So haben sich von Oktober 2016 bis Juni 2017 landesweit 121.989 junge Leute bei den Agenturen für Arbeit als Bewerber gemeldet.
1.302 oder 1,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig ging die Zahl der bei den Agenturen für Arbeit gemeldeten Ausbildungsplätze aber auch um 240 oder 0,2 Prozent zurück. Im Schnitt kamen somit auf 100 Bewerberinnen und Bewerber lediglich 81 Ausbildungsangebote.
„Im Juni suchten noch 45.506 junge Leute in NRW einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen 40.241 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Wir starten langsam in die heiße Phase am NRW-Ausbildungsmarkt. Die Auswahlverfahren werden vor den Sommerferien verstärkt abgeschlossen, Arbeitgeber und Jugendliche finden zueinander. Diese Dynamik darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es schon rein rechnerisch ein Defizit auf der Stellenseite gibt. Diese Diskrepanz wird noch deutlicher, wenn man die Wünsche der Jugendlichen mit den Angeboten der Arbeitgeber abgleicht. Jugendliche mit guten oder sehr guten Schulabschlüssen können sich den Ausbildungsplatz oft aussuchen. Dagegen machen mir die Jugendlichen mit mittleren oder schwächeren Abschlüssen Sorgen. Die Arbeitgeber suchen häufig weiter nach der perfekten Besetzung und gehen damit zunehmend das Risiko ein, ihren Auszubildenden nicht zu finden. Leider bleiben zu viele Ausbildungsplätze unbesetzt, anstatt einem vermeintlich schwächeren jungen Menschen eine Chance zu geben“, fasste Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit die derzeitige Lage auf dem Ausbildungsmarkt an Rhein und Ruhr zusammen.
Übrigens gelten in NRW zur Zeit noch 45.506 junger Menschen als unterversorgt oder ohne momentane Alternative. Ihnen stehen aber auch 40.241 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.
Die meisten Bewerberinnen und Bewerber auf eine Lehrstelle hatten im Juni einen Realschulabschluss ? 46.577 Personen oder 38,2 Prozent. 34,5 Prozent oder 42.117 Personen schlossen die Schule mit dem Fach- oder Vollabi ab. 26.351 junge Menschen oder 21,6 Prozent bewarben sich mit einem Abschluss der Hauptschule.
Nur 1,5 Prozent aller Bewerber hatten gar keinen Schulabschluss, insgesamt 1.847 junger Menschen.