Duisburg, 18. September 2013
Das Ziel der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist klar formuliert: Die Beschäftigungsverhältnisse vieler Ex-Arbeitsloser sollen durch ein erweitertes Pilotprojekt nachhaltig stabilisiert werden.
Hauptgrund für diese Maßnahme ist die Tatsache, dass rund die Hälfte der ehemaligen Arbeitslosen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) bereits in den ersten sechs Monaten ihres gerade wieder angefangenen Jobs diesen erneut verlieren und damit wieder in die Grundsicherung rutschen.
Zum einen liegt das am oftmals befristeten Arbeitsvertrag, der dann eben endet, aber zum anderen scheitern viele, die lange nicht mehr in einem Arbeitsverhältnis standen einfach an Umständen und Problemen, mit denen sie jetzt im Arbeitsleben einfach nicht fertig werden.
Deswegen hat die BA ein Pilotprojektes zur nachhaltigen Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen in den Jobcentern RegionAachen und Erfurt getestet, wo ehemalige Arbeitslose mittels eines Coachings durch das Jobcenter bei den aufgetretenden Problemen und Hindernissen zur Seite gestanden und geholfen wurde. Mit dem Ergebnis die Rückkehrquote von ehemaligen Hartz-IV Empfängern in der Grundsicherung zu verringern. Das ging auf, die positiven Ergebnisse setzten sich durch.
Jetzt erweitert die BA dieses Pilotprojekt ab September 2013 auf 18 weitere Jobcenter und neun Arbeitsagenturen. Kundinnen und Kunden die Arbeit gefunden haben wird angeboten, sie während der Beschäftigung sechs Monate weiter zu betreuen. Ziel ist es, Risiken, die das Arbeitsverhältnis gefährden, frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Die Ausgangslage sowie die Zielsetzung formulierte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt präzise: „Wenn jeder Zweite, den wir in den Arbeitsmarkt integrieren konnten, innerhalb eines halben Jahres zurückkommt, ist das zu hoch. Das hat neben vielen anderen Gründen auch etwas damit zu tun, dass wir viel in die Anbahnung von Arbeitsverhältnissen investieren und zu wenig in deren Stabilisierung. Menschen, die noch nie oder lange nicht in Beschäftigung waren, sollten wir eine Weile begleiten. Oft geht es einfach darum, durchzuhalten und nicht zu früh das Handtuch zu werfen. Oder um die kurzfristige Organisation einer Kinderbetreuung, wenn unerwartet Überstunden anstehen, dann aber die Kita geschlossen ist. Es ist für viele Menschen ohne Netzwerk einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass jemand da ist, der zuhört und als Unterstützer zur Seite steht“, ging das Vorstandsmitglied der BA damit exakt auf die Situation vieler Betroffener ein.