Duisburg, 08. September 2015
Berufsbegleitende Weiterbildung spielt in Deutschland meist nur eine Nebenrolle. In den meisten Berufskarrieren endet der berufliche Bildungsprozess oftmals mit Abschluss der Lehre oder Studiumende. Das ist das zentrale Ergebnis der „Orizon Arbeitsmarktstudie 2015“. Ständig steigende Anforderungen in der Berufswelt fordern nach Meinung der Arbeitsmarktexperten eine drastische Änderung.
Denn das Berufsleben ändert sich immer schneller, oftmals von Tag zu Tag. Das ist den meisten Betrieben und Unternehmen zwischen Flensburg und Schleswig bewusst, an der Umsetzung hapert es jedoch. So finden 94 Prozent der befragten Unternehmen Weiterbildung wichtig oder sehr wichtig.
Das Weiterbildungsangebot der Unternehmen ist allerdings entgegen der eigenen Wahrnehmung mehr als nur ausbaufähig, da lediglich 48,8 Prozent der befragten Arbeitnehmer in ihrem aktuellen oder vorherigen Job die Möglichkeit zur Weiterbildung gewährt wurde. Gleichzeitig zeigen auch die Arbeitnehmer nur wenig eigene Initiative, weitere Qualifikationen zu erwerben. Vielen ist ein betriebliches Bildungsangebot auch nicht bekannt.
„Jobprofile differenzieren sich immer stärker aus und wandeln sich schnell. In der Arbeitswelt der Zukunft muss fachliche Qualifizierung ständig und praxisnah erneuert werden. Ein funktionierendes Weiterbildungssystem wird für viele Unternehmen zum wichtigen Erfolgsfaktor werden. Bildungsangebote machen Mitarbeiter nicht nur fachlich besser. Durch die erfahrene Wertschätzung steigt auch die Motivation und die Loyalität gegenüber dem Unternehmen“, stellte Dr. Dieter Traub von Orizon fest.
Die Realität ist derzeit aber noch eine andere. Momentan bieten aber noch relativ wenige Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Schulungen an. Laut der Orizon Arbeitsmarktstudie 2015 wurden lediglich 48,8 Prozent der Arbeitnehmer in ihrem aktuellen oder vorherigen Job Weiterbildungsangebote gemacht.
Ein weiteres Ergebnis der Orizon- Studie 2015: „Über die Hälfte der Weiterbildungen finden über externe Schulungen statt (54,8 Prozent). Erstaunlich hoch (29,7 Prozent) ist der Anteil derjenigen, die sich in Eigeninitiative fortbilden. Den größten Anteil der Weiterbildungsangebote machen mit 66,4 Prozent interne Schulungen aus.“