Bildung, Beschäftigung, Weiterbildung oder gar nichts

Duisburg, 23. August 2016

Duisburg, 15. September 2016

Rund 90 Millionen junger Menschen zwischen 15 bis 29 Jahren leben in der Europäischen Union (EU). Das sind 17 Prozent der Gesamtbevölkerung, wovon der größte Teil von ihnen in Bildung und Ausbildung oder auch in Arbeit ist. Ein deutliches Warnsignal ist aber die Tatsache, dass immer mehr von ihnen weder in Bildungs-oder Weiterbildungseinrichtungen noch in Arbeit sind.

Denn genau dieser Prozentsatz veschiebt sich seit einigen Jahren, das Verhältnis dieser junger Menschen und damit die Lebensumstände dieser Gruppe ist zunehmend erheblich ansteigend und damit im negativen Sinn, wie Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Union (EU) in Luxemburg ermittelte.

So findet im Alter zwischen 15 und 29 Jahren logischerweise eine klare und eindeutige Verlagerung natürlicherweise von Bildung hin zur Arbeit statt. Die überwiegende Anzahl und Mehrheit der 15 bis 19-Jährigen in der EU im vergangenen Jahr 2015 war dementsprechend in Bildung, im Gegensatz zur Gruppe der 25 bis 29-Jährigen.

Der größte Anteil dieser Gruppe ging natürlich einer Beschäftigung nach. Die dazwischen liegenden Gruppe der 20 bis 24-Jährigen teilte sich recht ausgewogen in Bildung und Beschäftigung auf. Allerdings steigt zunehmend der Anteil derjenigen jungen Menschen, die sich weder in Bildung oder Weiterbildung noch in Beschäftigung befinden, die sogenannte NEET-Rate.

2015 lag die NEET-Rate der Altersgruppe von 15 bis 19 bei 6,3 Prozent, bei den 20 bis 24 Jährigen bei 17,3 Prozent und bei den 25 bis 29-Jährigen schon bei 19,7 Prozent. Erschreckend sind bei der Gruppe der 20 bis 24-Jährigen die NEET-Raten in Italien mit 31,1 Prozent, in Griechenland mit 26,1 Prozent, gefolgt von Kroatien mit 24,2, Rumänien mit 24,1 oder Bugarien mit 24 Prozent. Wesentlich besser sieht es ebenfalls auch nicht in Spanien oder Zypern aus.

Dagegen haben die Niederlande mit 7,2, Luxemburg mit 8,8 oder Dänemark, Deutschland und Schweden mit 9,3 Prozent die niedrigsten NEET-Raten. Damit nehmen fast fünf Millionen junger Menschen zwischen 20 bis 24 Jahren weder an Bildung, noch an einer Weiterbildung teil und sind ebenfalls nicht erwerbstätig.

Nur in Deutschland mit dem deutlichsten Rückgang sowie in Bulgarien, der Tschechischen Republik sowie in Schweden konnten in den vergangenen Jahren zwischen 2006 und 2015 Neet-Raten Rückgänge verzeichnet werden.

In den anderen EU-Ländern haben sich diese Raten allesamt dramatisch verschlechtert. Die EU-Politiker müssen dieser Situation sehr schnell Herr werden, zupacken und nicht Reden schwingen, Handlungsbedarf besteht ja nicht erst seit gestern.