Bildungsausgaben 2019 um 6,3 Prozent gestiegen

Duisburg, 10. Dezember 2020

Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im vergangenen Jahr 2019 auf 150,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 Prozent mehr als noch im Vorjahr 2018. In die Schulen floss 2019 mit 73,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte mit 49,2 Prozent der öffentlichen Bildungsausgaben. 33,6 Milliarden Euro entfielen auf die Kindertagesbetreuung mit 22,4 Prozent und 32,1 Milliarden Euro auf die Hochschulen mit 21,4 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Wiesbaden im „Bildungsfinanzbericht 2020“ auf Basis vorläufiger Daten der öffentlichen Haushalte.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die öffentlichen Bildungsausgaben wieder stärker gestiegen. 2018 waren die öffentlichen Bildungsausgaben noch um 6,1 Milliarden Euro beziehungsweise 4,5 Prozent gegenüber 2017 gestiegen. Knapp die Hälfte der Mehrausgaben 2019 von 8,8 Milliarden Euro entfielen auf den Schulbereich. Hier wurden 4,2 Milliarden Euro, einer Zunahme von sechs Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr.

Getragen wurde dieser Anstieg vor allem von den Ländern, die 59,8 Milliarden Euro für Schulen ausgaben und damit 3,5 Milliarden Euro mehr als 2018. Auch im Bereich der Kindertagesbetreuung trugen die Länder einen großen Teil der Mehrausgaben in 2019. Die Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte für Kindertagesbetreuung stiegen um knapp drei Milliarden Euro, was einem Plus von 9,8 Prozent entspricht. Davon entfielen 2,2 Milliarden Euro auf die Länder, die damit 16,1 Milliarden Euro für Kindertagesbetreuung aufwendeten, und 0,9 Milliarden Euro auf die Kommunen, die 17,2 Milliarden Euro ausgaben. 

Insgesamt steigerten die Länder ihre Ausgaben im Bildungsbereich 2019 um 7,2 Milliarden Euro, eine Zunahme von 7,3 Prozent. Die Gemeinden gaben 1,8 Milliarden Euro, demnach ein Plus von 5,4 Prozent mehr für Bildung aus. Die Ausgaben des Bundes im Bildungsbereich sanken 2019 leicht um 0,1 Milliarden Euro beziehungsweise exakt ein Prozent. Damit beteiligten sich 2019 die Länder mit 105,3 Milliarden Euro an den öffentlichen Bildungsausgaben und die Gemeinden mit 35,0 Milliarden Euro. Der Bund finanzierte einen Anteil von 9,9 Milliarden Euro. 

Mit dem Ausgabenplus gegenüber dem Vorjahr stiegen 2019 auch die durchschnittlichen Monatsbruttogehälter des öffentlichen Bildungspersonals. So verdiente das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen im Monat durchschnittlich 100 Euro brutto mehr als 2018. An den öffentlichen Schulen und Hochschulen waren es sogar 200 Euro mehr.

Nach wie vor bestehen zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen – auch aufgrund unterschiedlicher Qualifikationsanforderungen – signifikante Gehaltsunterschiede. Das durchschnittliche Monatsbruttogehalt des pädagogischen Personals in öffentlichen Kindertageseinrichtungen belief sich 2019 auf 3.800 Euro, während das Lehrpersonal im Schulbereich durchschnittlich 5.700 Euro monatlich verdiente. An öffentlichen Hochschulen lag das durchschnittliche Monatsbruttogehalt 2019 bei 5.500 Euro.

Im Hochschulbereich sind die Gehaltsunterschiede zwischen den Beschäftigtengruppen besonders signifikant, wobei sich auch hier unterschiedliche Qualifikationsanforderungen auswirken. So verdienten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2019 mehr als 40 Prozent des Hochschulpersonals ausmachten, monatlich im Durchschnitt 4.800 Euro brutto. Professorinnen und Professoren (W3-Professuren, rund sieben Prozent des Hochschulpersonals) erhielten ein durchschnittliches Monatsbruttogehalt von 10.700 Euro.