Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ausbildungsbilanz 2020 vorgestellt. Im vergangenen Ausbildungsjahr wurden 467.500 Verträge neu abgeschlossen. Dies sind 57.600 weniger als noch im Vorjahr 2019. Der Erhebung zufolge ist das Ausbildungsangebot in diesem Jahr um 8,8 Prozent auf 527.400 Ausbildungsplätze zurückgegangen, im Vorjahr 2019 waren es 578.200.
Gleichzeitig gab es 496.800 Bewerberinnen und Bewerber. Das sind 9,6 Prozent weniger als im Vorjahr, so waren es 2019 noch 549.600. Die Zahl noch offener Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 59.900 gestiegen. Für die Zahl der unversorgt gebliebenen Bewerberinnen und Bewerber ergibt sich ein Anstieg um 19,7 Prozent auf 29.300 Personen.
Dazu erklärte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: „Die Corona-Pandemie hat merkliche Spuren auch auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. Wir beobachten für nahezu alle Branchen einen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Besonders in Krisenzeiten wie diesen ist es wichtig, auf den Erfolgsgaranten berufliche Bildung zu setzen. Deshalb unterstützen wir mit dem Bundesprogramm ‚Ausbildungsplätze sichern‘ gezielt Betriebe durch Ausbildungsprämien. Das Programm haben wir erst vor wenigen Tagen weiterentwickelt und ausgeweitet. Denn mir ist wichtig, dass die staatliche Hilfe besser bei Betrieben und Auszubildenden ankommen kann. Wer jetzt in die dringend benötigten Fachkräfte investiert, sorgt damit für den erwarteten Aufschwung nach der Krise vor. Ich möchte den Unternehmen schon heute dafür danken, dass sie ihrer Verantwortung auch in diesen schwierigen Zeiten gerecht werden. Eines ist mir noch wichtig: Die Pandemie ist nicht der einzige Grund für den geschrumpften Ausbildungsmarkt. Auch Schulabgängerinnen und Schulabgänger werden weniger – so sind die demographischen Entwicklungen. Entsprechend kamen in diesem Jahr trotz Pandemie – unverändert zum Vorjahr – auf 100 Bewerberinnen und Bewerber nahezu 106 Ausbildungsplätze. Über die Attraktivität unserer dualen Ausbildung muss wieder ein Kernbereich unseres wirtschaftlichen Erfolges sichtbar werden. Mit der Modernisierung des Berufsbildungsgesetzes haben wir bereits zu Beginn des Jahres einen wichtigen Grundstein gelegt.“