Corona-Pandemie sorgt für eine Verlängerung auf dem NRW Ausbildungsmarkt

Duisburg, 03. Juli 2021

Wenige Tage vor dem Start in die Sommerferien sind noch viele Betriebe und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen (NRW) auf der Suche. So gibt es rund 42.600 freie Ausbildungsstellen, dem stehen knapp 35.200 junge Menschen gegenüber, die noch eine Ausbildung suchen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf veröffentlichte. Besonders wichtig sei es deshalb jetzt, die Sommermonate zu nutzen, damit Betriebe und Jugendliche zusammenfinden, sagt Torsten Withake, Leiter der Bundeagentur für Arbeit in NRW.

Insgesamt meldeten Unternehmen in NRW bis Ende Juni landesweit 97.185 Ausbildungsstellen, ein Minus von 2,3 Prozent oder 2.322 Stellen zum Vorjahr, gleichzeitig meldeten sich 95.509 Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildung bei den Arbeitsagenturen und damit 5,9 Prozent oder 5.988 Personen weniger als im Vorjahr. Im Juni standen damit landesweit einer Bewerberin oder einem Bewerber um eine Ausbildungsstelle rechnerisch 1,02 Ausbildungsstellen gegenüber.

Zwar ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in allen Regionen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, dabei zeigt sich aber eine große Spannbreite.

So ist die Relation der Ausbildungsstellen je Bewerberin oder Bewerber in Südwestfalen mit 1,45 am höchsten. Die Region Südwestfalen verzeichnet prozentual mit 13,1 Prozent oder 991 Jugendlichen den deutlichsten Rückgang an Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche. Ein ganz anderes Bild zeigt sich im Ruhrgebiet, hier gibt es deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze, das Verhältnis liegt bei 0,84 Stellen je Bewerber/in. Seit Anfang des Vermittlungsjahres im Oktober meldeten sich 28.528 Bewerberinnen und Bewerber, das ist mit lediglich 0,9 Prozent oder 272 Personen ein deutlich geringerer Rückgang zum Vorjahr als in den anderen Regionen. Gleichzeitig blieb die Zahl der gemeldeten Stellen mit 24.074 im Ruhrgebiet im Vorjahresvergleich nahezu unverändert, 11.264 dieser Ausbildungsstellen waren im Juni noch unbesetzt.

„Die Pandemie macht es für viele junge Menschen schwieriger, die Frage nach dem weiteren beruflichen Weg zu beantworten. Die vergangenen Monate im Lockdown waren nicht einfach. Doch die Aussichten für alle, die eine duale Ausbildung beginnen möchten, sind gut. In den letzten Wochen hat der Ausbildungsmarkt in NRW noch einmal Fahrt aufgenommen. Die Unternehmen in NRW bieten trotz der Auswirkungen der Pandemie viele Ausbildungsmöglichkeiten an. Das zeigt, wie wichtig die duale Ausbildung für die Betriebe ist, auch mit Blick auf das Fachkräfteangebot von morgen.

Der Arbeitsmarkt in NRW sendet erste Zeichen der Erholung, die Nachfrage nach Fachkräften nimmt in vielen Branchen wieder zu. Mit der aktuellen Ausbildung sichern Unternehmen und Betriebe vorausschauend den Fachkräftebedarf der kommenden Jahre. Im Juni wurden von den Betrieben in NRW deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet als sonst in diesem Monat üblich ist. Vor der Pandemie wurden in einem Juni durchschnittlich etwa 3.700 Ausbildungsstellen gemeldet, im aktuellen Juni sind es mit 4.080 Stellen deutlich mehr. Das zeigt zwei Dinge: Zum einen verschiebt sich das Geschehen auf dem Ausbildungsmarkt durch die Pandemie um einige Wochen nach hinten, zum anderen setzen die Arbeitgeber in NRW auch in der Pandemie auf die duale Ausbildung,“ fasste Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit die Lage vom Ausbildungsmarkt an Rhein, Ruhr und Lippe zusammen.