Für viele Unternehmen und Bewerberinnen und Bewerber wird es in diesem Jahr am Ausbildungsmarkt knapp. Ende September waren noch 8.900 Bewerber/innen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, gleichzeitig gab es fast 11.000 offene Stellen. Die Corona-Virus-Pandemie hat den Ausbildungsmarkt um mehrere Monate nach hinten verschoben. Bis zum Stichtag im September wurden weniger Ausbildungsverträge eingetragen als im Vorjahr: Der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und die Industrie- und Handelskammern in NRW (IHK NRW) verzeichnen einen Rückgang.
Die Verlängerung des Ausbildungsmarktes bis in den Januar hinein sollten Bewerber/innen wie Betriebe nutzen. Die Bundesagentur für Arbeit, IHK NRW und der WHKT läuteten bei einer gemeinsamen Zwischenbilanz das „fünfte Quartal“, die Nachvermittlungszeit* auf dem Ausbildungsmarkt ein.
„Wir sind uns einig, dass wir einen Corona-Einbruch auf dem Ausbildungsmarkt in NRW verhindern müssen. Der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, fehlt der Wirtschaft in NRW in wenigen Jahren. Auf dem Ausbildungsmarkt beginnt jetzt mit dem 5. Quartal die in diesem Jahr entscheidende Phase. Wir hatten in den vergangenen Jahren bereits in vielen Branchen Fachkräfteengpässe. Damit sich diese nicht durch Corona zusätzlich verschärfen, müssen wir in NRW besonders darauf achten, dass wir trotz aller schwierigen Einschränkungen den Ausbildungsmarkt auf Kurs halten und unser Ziel erreichen, dass die Zahl der Ausbildungsmöglichkeiten in NRW stabil bleibt,“ zog Torsten Withake, Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) Bilanz.
Jetzt kommt es darauf an, die nächsten Monate für den Ausbildungsmarkt in NRW zu nutzen und Bewerberinnen und Bewerber und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erfolgreich zusammenzubringen. Sowohl die Industrie- und Handelskammern als auch die Handwerkskammern werden bis in den Januar hinein Ausbildungsverträge eintragen.
Die BA NRW, IHK NRW und der WHKT, sind sich einig: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen weiterhin gut und es ist noch nicht zu spät. Ende September gab es 10.958 freie Stellen und damit 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Außerdem gab es zum Stichtag 30.09.20 landesweit mehr freie Ausbildungsstellen als unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. 8.900 junge Menschen waren noch auf der Suche nach einem dualen Ausbildungsplatz.