Duisburg, 14. Oktober 2012
Das Saisonstart-Fazit des MSV könnte
ganz sicher besser ausgefallen sein. Null Punkte nach fünf Spielen zeigen das
Dilemma der Zebras. Der erste Saisonsieg erfolgte erst am neunten
Spieltag. Gerade der Saisonstart mit den desaströsen Niederlagen gegen
Aalen, Regensburg und Dresden ließ schlimmes erahnen.
Null Leidenschaft und Fehler im Minutentakt prägten das MSV-Spiel. Aufgrund der Verletzungen von Julian Koch, Timo Perthel, Markus Bollmann und besonders Jürgen Gjasula fehlten Ex-Coach Oliver Reck die Alternativen.
Die Anfangsphase war einfach erschreckend und bedeutete das Ende für Reck. Nach einem Übergangsspiel beim TSV 1860 München (0:3) übernahm Kosta Runjaic (Darmstadt 98) den MSV, und brachte zumindest wieder Struktur ins Spiel der Meidericher. Abgeschriebene Spieler wie Benjamin Kern und Srdjan Baljak erhielten eine neue Chance, und nutzten diese auch. Nach dem ersten (torlosen) Punktgewinn gegen den VFL Bochum konnten die Zebras auch beim Spitzenreiter in Braunschweig lange mithalten.
Im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin zeigten die Zebras über weite Teile eine berauschende Leistung. Der lange verletzte Baljak zeigte plötzlich wieder Torjägerqualitäten, doch am Ende reichte es trotzdem nur zu einem weiteren Unentschieden. Bei Energie Cottbus gelang den Meiderichern dann der lang ersehnte erste Saisonsieg.
Die Neuen: Im Gegensatz zu den Vorjahren kam es in dieser Saison nicht zu einem größeren Umbruch im Zebrastall. Sören Brandy (Paderborn) hatte keinen berauschenden Start, scheint nun aber als der erhoffte Kämpfertyp angekommen zu sein. Innenverteidiger Adil Lachheb (Aue) scheint mittlerweile seinen Platz in der Mannschaft gefunden zu haben.
Pech hatten Julian Koch (Borussia Dortmund) und Timo Perthel (Hansa Rostock), die nach guten Trainingsleistungen verletzt bis jetzt keine Einsatzminuten verbuchen konnten. Nachkauf Antonio Da Silva (Dortmund) scheint noch nicht richtig angekommen zu sein, und ist nicht der vermeintliche Wunschspieler von Runjaic. Enttäuschend waren bis jetzt die Leistungen von Stoßstürmer Ranislav Jovanovic (Fortuna Düsseldorf).
Gewinner & Verlierer: Beim Tabellenletzten einen Gewinner zu finden, ist wahrlich keine einfach Aufgabe. In den ersten Spielen zeigte kein MSV-Akteur annähernd akzeptable Leistungen.
Ausgehend von den letzten Spielen sind mit Srdjan Baljak und Benjamin Kern zwei große Gewinner des Trainerwechsels zu verzeichnen. Beide spielten unter Oliver Reck keine Rolle mehr. Zudem entwickelten sich Andre Hoffmann und Goran Sukalo als kampfstarkes Mittelfeld-Duo. Der Trainerwechsel brachte Veränderungen im Kader der Zebras. Demnach gelten Kevin Wolze, Tanju Öztürk, Antonio Da Silva und einige der jüngeren Spieler momentan als Verlierer. Gerade Kevin Wolze, letzte Saison noch unangefochtener Stammspieler, findet sich momentan nur noch in der U23 der Meidericher wieder. Es bleibt abzuwarten auf Cheftrainer Kosta Runjaic auch in der Zukunft eher auf die „alten Hasen“ setzen wird.
Ausblick: Die Arbeit des neuen Trainers scheint sich langsam auszuzahlen. Nach unglaublich schlechten Leistungen in den ersten Spielen geht es bergauf mit den Zebras. Zumindest ist wieder eine Struktur zu erkennen. Die Länderspielpause nutzen die Duisburger um hart zu trainieren, und um weiter zu testen (4:1 in Wuppertal). Doch die Tabelle lügt nicht. Der MSV ist Letzter, und braucht weitere Erfolgserlebnisse.
Im kommenden Heimspiel gegen Ingolstadt (Freitag, 19.10.2012, 18 Uhr) ist ein Sieg fast schon Pflicht. In Sandhausen und gegen den FSV Frankfurt gibt es weitere Möglichkeiten zu punkten. Der erste Saisonsieg ist eine Momentaufnahme, nicht mehr. In den zehn Spielen bis zur Winterpause warten auf jeden Fall viele machbare Aufgaben, in denen die Meidericher aber auch entsprechend punkten müssen. Gelingt dies, könnte schon zur Winterpause wieder positiv in die Zukunft geschaut werden.