Dramatische Jugendarbeitslosigkeit in Europa

Duisburg, 14. Juni 2013

Duisburg, 20. Juni 2013

Die Zukunft vieler junger Menschen in Europa, vor allem in Südeuropa ist mehr als nur schwierig. Zum größten Teil sogar erschreckend. Jugendarbeitslosigkeit ist ein immer größer werdendes Problem, momentan stehen rund 5,7 Millionen junger Europäer ohne Job und Zukunftsaussichten auf der Straße.

In den EU-Krisenländern Griechenland und Spanien herrscht eine Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 50 Prozent vor. Sogar in Italien bewegt sich die Jugendarbeitslosigkeit momentan zwischen 38 und 40 Prozent.

Dagegen herrschen in Deutschland, das die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit aller EU-Länder vorweist, nahezu paradiesischen Zustände, auch wenn die Situation in unserem Land alles andere als an das Reich von Adam und Eva erinnert.

Ein allerdings möglicherweise richtungsweisender Ausweg aus der Misere vieler südeuropäischer Länder könnte das duale System sein, das zwischen Flensburg und Berchtesgaden praktiziert wird. Im Ausland wird das deutsche duale System als erfolgreiches Modell gesehen, um jungen Menschen den Übergang von Schule in die Berufswelt zu ermöglichen. Die deutsche arbeitsmarkorientierte Ausbildung wird derzeit in den höchsten Tönen gelobt.

Die Bertelsmann-Stiftung unter der Regie des Berufsbildungsforschers Professor Dr. Dieter Euler hat jedoch heraus gefunden, dass ein eins zu eins Transfer des deutschen Modells auf die südeuropäischen Länder sich so einfach nicht realisieren lässt. Ausschlaggebend sind die Bedingungen eines jeden Landes, diese zu untersuchen und Anpassungen an die dort vorherrschenden Rahmenbedingungen, Traditionen und ökonomischen Gegebenheiten vorzunehmen.

Insgesamt kann das deutsche duale System nur in Teilbereichen in einem Anpassungsprozess von den europäischen Krisenländern erfolgreich übernommen werden. Strategische Ziele müssen bestimmt und festgelegt werden, nur so kann auf längerer Sicht ein Erfolg verbucht und eben auch ein Ausweg aus der Misere gefunden werden.