Duisburg, 19. April 2018
Ein-Euro-Jobs können sowohl positive aber eben auch negative Auswirkungen auf die Integrationschancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichte. Die Forscher stellten dabei fest, dass Ein-Euro-Jobs die Eingliederungschancen der Maßnahmeteilnehmer langfristig, besonders bei Frauen, steigern können.
Vor allem in Bereichen in denen sich Beschäftigung gut entwickelt, wie in den Berufsfeldern Pflege und Gesundheit.
Das trifft besonders auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Frauen in Westdeutschland und damit in den alten Bundesländern zu, wo durch die Teilnahme an einem Ein-Euro-Job die Chance auf einen festen Job um 12,7 Prozent gesteigert werden konnte. Dagegen fiel diese Quote bei Frauen in Ostdeutschland und damit in den neuen Bundesländern nur auf 4,6 Prozent aus.
Vor allem in den Berufsfeldern Gesundheit und Pflege haben sich die Eingliederungschancen für Frauen sehr gut entwickelt. Schelchter dagegen sieht es für viele Männer aus, besonders in Ostdeutschland bzw. in den neuen Bundesländern.
Tätigkeiten von Ein-Euro-Jobs sollen übrigens zusätzlich sein und nicht dazu führen reguläre Arbeitsplätze unnötig und überflüssig machen. Dazu sollen Ein-Euro-Jobs dafür Sorge tragen, dass die Beschäftigungsfähigkeit und die gesellschaftliche Teilhabe von Arbeitslosengeld-II-Beziehern mit besonders geringen und auch niedrigen Eingliederungschancen erhöht werden sollen.
„Ein möglicher Grund hierfür ist, dass diese Einsatzfelder in Ostdeutschland schon lange stark durch den Einsatz öffentlich geförderter Beschäftigung geprägt sind und kaum zusätzliche reguläre Arbeitsnachfrage entsteht. In späteren Perioden wie dem Untersuchungszeitraum der IAB-Studie könnte deshalb die Chance auf eine ungeförderte versicherungspflichtige Beschäftigung in diesen Feldern in Ostdeutschland niedriger ausgefallen sein als in Westdeutschland“, fassten die Autoren, die IAB-Forscher Markus Kiesel und Joachim Wolff die Resultate ihrer Studie zusammen.