Erholung auf dem NRW-Arbeitsmarkt im Juni

Duisburg, 07. Juli 2021

Zu Beginn des Sommers zeichnet sich am Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) eine Erholung von den Folgen der Corona-Virus-Pandemie ab. Landesweit sank im Vergleich zum Vormonat die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen um 8.293 Personen oder 1,1 Prozent auf 725.623 Arbeitslose. Damit waren 45.170 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 7,4 Prozent. Positiv ist auch der Anstieg der gemeldeten offenen Stellen. Im Juni waren bei den Agenturen für Arbeit 140.493 Stellen zur Besetzung ausgeschrieben – 20.765 mehr als vor einem Jahr und 7.445 mehr als noch vor einem Monat im Mai. Eine aktuelle Herausforderung für den Arbeitsmarkt ist die Langzeitarbeitslosigkeit. Sie lag im Juni bei 336.605 Personen – 65.699 Männer und Frauen mehr als vor einem Jahr.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel im Juni stärker aus als im Durchschnitt der Juni-Monate vor der Pandemie. Von 2010 bis 2019 war die Arbeitslosigkeit im Juni durchschnittlich um rund 5.900 Personen zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sank in NRW die Arbeitslosigkeit um 5,9 Prozent oder 45.170 Personen.

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten jungen Menschen unter 25 Jahren, die sogenannte Jugendarbeitslosigkeit, sank leicht um 0,8 Prozent oder 460 Personen auf 58.991 arbeitslos gemeldete Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einem Rückgang von 15,8 Prozent oder 11.099 Personen.  Die landesweite Arbeitslosenquote sank in NRW im Monatswechsel um 0,1 Punkte auf 7,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie um 0,5 Punkte höher.

Auch die Unterbeschäftigung sank im Juni. Als unterbeschäftigt, aber nicht arbeitslos galten 210.456 Personen. Zählt man die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen hinzu, erhält man die gesamte Unterbeschäftigung: Landesweit galten im abgelaufenen Monat 936.079 Menschen als unterbeschäftigt. Das waren 12.114 Personen oder 1,3 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl unterbeschäftigter Menschen um 40.244 Personen oder 4,1 Prozent.

34.490 offene Arbeitsstellen wurden in NRW landesweit im Juni neu bei den Agenturen für Arbeit gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einem Plus bei den Neumeldungen von 12.070 Stellen oder 53,8 Prozent. Diese kräftige Differenz erklärt sich durch die Folgen der Corona-Pandemie, die die Stellenmeldungen vor einem Jahr einbrechen ließen. Damit waren im Juni bei den Agenturen für Arbeit 140.493 Stellen gemeldet – 20.765 oder 17,3 Prozent mehr als vor einem Jahr und 7.445 oder 5,6 Prozent mehr als im Vormonat.

Ein starkes Plus gab es vor allem in Berufen der Gastronomie. Hier stieg das Angebot an zu besetzenden Stellen im Vergleich zum Mai um 51,7 Prozent auf 3.927 offene Stellen. Eine weitere Branche, die kurzfristig mehr Mitarbeitende sucht, ist die Logistik. Hier stieg innerhalb eines Monats die Zahl der offenen Stellen um 13,3 Prozent auf 4.807. Auch im verarbeitenden Gewerbe gab es eine kräftig wachsende Nachfrage nach Arbeitskräften: Im Juni waren in verarbeitenden Unternehmen und Betrieben landesweit 11.672 Stellen zur Besetzung ausgeschrieben – 7,4 Prozent mehr als einen Monat zuvor.

„Am Arbeitsmarkt in NRW beobachten wir erste Schritte der Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Besonders freue ich mich über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Im Juni sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen zum zweiten Mal in Folge stärker als es in den Jahren vor der Pandemie für den Monat üblich war. Das sind gute Zeichen für eine schrittweise Erholung. Doch müssen wir auch sehen, dass es Zeit brauchen wird, bis am Arbeitsmarkt das Niveau von vor der Krise wieder erreicht ist“, berichtete Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.