Erschreckende Jugendarmut in Deutschland

Duisburg, 16. Juni 2012

Duisburg, 18. Juni 2012

Mehr als nur erschreckende Zahlen: Jeder fünfte junge Deutsche ist von Armut
betroffen, 80.000 junge Menschen in unserem Land haben bereits den
Anschluss an Arbeitswelt, Schule und Sozialsysteme verloren.

Das ist das erschütternde Ergebnis der Studie „Sozialmonitor Jugendarmut“, der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit und die traurige Realität vieler der 13 Millionen Deutschen zwischen 14 und 27 Jahren.

„Wir diskutieren viel über Kinderarmut und Altersarmut. Aber die entscheidende Phase der Jugend, in der die Weichen gestellt werden, ist bisher kaum im Blick“, machte der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Simon Rapp seinem Herzen über das Ergebnis der Studie freie Luft.

Ein weiteres Resultat der Studie ist die Tatsache, das Jugendarmut deutschlandweit zumeist die Städte betrifft. So wurden die höchsten Quoten in Bremerhaven mit 22,1 Prozent, Gelsenkirchen mit 21,8 Prozent und in der Hauptstadt Berlin mit 21 Prozent ermittelt. Die niedrigste Quote wurde dagegen im Freistaat Bayern mit 3,8 Prozent gemessen. Auch bei den Geschlechtern gibt es Unterschiede. So droht jeder vierten jungen Frau Armut, bei den Männern ist jeder Fünfte vom Abgleiten in Armut bedroht.

Als Hauptgründe für Jugendarmut stellte die Studie fehlende Schulabschlüsse, fehlende Ausbildungen und Billigjobs ohne jede weitere berufliche Perspektive heraus. Viele der Betroffenen sind bereits schon am Anfang ihrer möglichen Berufskarriere Hartz-IV Bezieher, müssen im Monat mit weniger als 300 Euro ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Jetzt ist der Staat gefordert. Nur durch stattliche Unterstützung und Förderung mit Programmen für Ausbildung, Weiterbildung oder Umschulung kann es gelingen diesen jungen Menschen in Deutschland eine Perspektive zu vermitteln, um sie aus diesem Teufelskreis heraus zu reißen.