Duisburg, 16. Dezember 2015
Lebenslange Bildung und Weiterbildung sind die Grundlagen um im Berufsleben Fuß zu fassen und damit auch aufzusteigen. Nicht nur deshalb sind die privaten Ausgaben für Weiterbildung in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Ganz im Gegensatz zu öffentlichen Ausgaben für Weiterbildung, besonders die Unterstützung Arbeitsloser sinkt seit Jahren beständig.
Was vor allem zu Lasten von Geringqualifizierten geht, wie die Bertelsmann Stiftung in ihrer aktuellen Studie „Weiterbildungsfinanzierung in Deutschland“ feststellte.
So sind nach Angaben der Gütersloher die öffentlichen Ausgaben für Weiterbildung zwischen 1995 und 2012 um 41 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro gesunken. Alle anderen staatlichen Ausgaben für Bildung stiegen im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 59 Prozent an.
Im Gegensatz dazu stiegen die Ausgaben für private Weiterbildungsmaßnahmen deutlich. So wurden 2012 rund 50 Prozent aller nicht-betrieblichen Weiterbildungen zur Erweiterung beruflicher Kompetenzen teilweise oder komplett privat bezahlt. Die durchschnittlich privaten Teilnehmerbeträge stiegen bis ins Jahr 2012 auf 610 Euro. Ausgaben, die sich vor allem Geringqualifizerte, die in der Regel nicht über die nötigen Geldmittel verfügen, naturgemäß nicht leisten können.
Der staatliche Rückgang in Weiterbildung hat seine Hauptursache auf sinkende Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose, die in den vergangenen Jahren zum Teil drastisch gekürzt worden sind.
„Menschen ohne Berufsabschluss haben fast ein vierfach so großes Risiko arbeitslos zu werden wie Höherqualifizierte. Wir müssen sicherstellen, dass auch diejenigen Weiterbildung nutzen können, die davon am meisten profitieren würden“, stellte Jörg Dräger Vorstand der Bertelsmann Stiftung dazu fest.