Frühe Eingliederungsvereinbarungen und Aktionspläne häufig nutzlos

Duisburg, 12. Juli 2018

Duisburg, 14. August 2018

Wie können Arbeitssuchende schneller wieder zu einem Job kommen? Mit frühen Eingliederungsvereinbarungen und zusätzlichen Aktionsplänen wie Unterstützungsleistungen durch die Arbeitsvermittlung wird versucht die Beschäftigungschancen von Arbeitslosen zu verbessern. Die aktuelle IAB-Studie zeigt die Ergebnisse.

Ein Forscherteam des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der University of Bristol und des Centre de Recherche en Economie et Statistique (CREST) hat in einer aktuellen Untersuchung genau das untersucht und veröffentlicht.

Der Abschluss von Eingliederungsvereinbarungen ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben, der Zeitpunkt des Abschlusses wurde aber im Jahr 2015 flexibilisiert. Die in einem Modellversuch in fünf Arbeitsagenturen erprobten Aktionspläne sind dagegen nicht gesetzlich vorgegeben.

Anders als die Eingliederungsvereinbarungen werden die Aktionspläne zudem von den Arbeitsuchenden alleine ausgefüllt. Die Aktionspläne sollen den Arbeitsuchenden helfen, sich über die eigenen Ziele, Stärken, mögliche Hürden bei der Stellensuche und denkbare Alternativen Klarheit zu verschaffen.

Betrachtet man die in der Studie erfassten Arbeitsuchenden insgesamt, haben weder der Aktionsplan noch der Zeitpunkt des Abschlusses der Eingliederungsvereinbarung einen statistisch signifikanten Effekt auf die Arbeitsmarktchancen.

Leicht positive Effekte weist die Kombination eines Aktionsplans mit einer frühen Eingliederungsvereinbarung nur bei Personen auf, die in den Vorjahren Arbeitslosengeld II bezogen oder an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen haben, also eher zu den Arbeitsuchenden zählen, die sich am Arbeitsmarkt nicht so leicht taten.

Die Einschätzung des Aktionsplans durch die Fachkräfte fällt geteilt aus. Aus ihrer Sicht kann das Instrument zwar eine Orientierungshilfe für die Arbeitsuchenden sein, durch die Ausrichtung an deren Vorstellungen und Wünschen aber zugleich unrealistische Erwartungen wecken.