Gefahr von Armut oder sozialer Ausgrenzung deutschlandweit gestiegen

Duisburg, 20. November 2015

Duisburg, 08. Dezember 2015

Die Armutsgefährdung ist in Deutschland im vergangenen Jahr gestiegen, sogar erheblich. Ebenfalls zugenomen hat die Anzahl der Menschen deutschlandweit, die von sozialer Ausgrenzung bedroht ist, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt sind es  20,6 Prozent der deutschen Bevölkerung, die sozial bedroht sind.

Das sind 16,5 Millionen Menschen in unserem Land. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Anzahl gleich um 0,3 Prozent oder um rund 300.000 Einwohner angestiegen.

Da ist es auch kein Trost, dass der Anteil armer oder sozial ausgegrenzter Menschen in der gesamten Europäischen Union (EU) in den beiden vergangenen Jahren mit 24,4 Prozent beziehungsweise 24,5 Prozent noch deutlich höher ausgefallen ist, als in den 15 Bundesländern.

Laut offizieller Definition gilt eine Person „als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Lebenssituationen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, die Person ist also von Armut bedroht, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“.

In Deutschland gilt eine alleinlebende Person als armutsgefährdet, wenn sie über 987 Euro im Monat verfügt. Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der angegebene Schwellenwert dagegen bei 2.072 Euro im Monat.

Alleine fünf Prozent der deutschen Bevölkerung waren nicht in der Situation Rechnungen zu bezahlen, ihre Wohnungen angemessen zu beheizen oder sich eine einwöchige Urlaubsreise leisten zu können.