Gerupfte Zebras unterliegen im Wildpark

Duisburg, 31. Oktober 2012

Duisburg, 01.November 2012

 Bitter! Der MSV Duisburg hat sich nach einer enttäuschenden Leistung aus dem lukrativen Pokalwettbewerb verabschiedet. In einer niveauarmen Partie unterlagen die Meidericher mit 0:1 (0:0) beim Drittligisten Karlsruher SC, und verpasste damit die Gelegenheit die klamme Vereinskasse entscheidend zu füllen. Nun stehen die Zebras wohl endgültig vor einem Scherbenhaufen, dessen Beginn wohl ein Punktabzug in der Winterpause sein könnte.

 


MSV-Trainer Kosta Runjaic musste dabei schon vor dem Spiel die ersten Nackenschläge einstecken. Kapitän Branimir Bajic reiste aufgrund des Todes seines Vaters in die Heimat, Benni Kern musste wegen einer angebrochenen Rippe auf der Tribüne Platz nehmen. Dustin Bomheuer und Maurice Exslager rückten in die dafür in die Startelf. Die erste Halbzeit war von beiden Seiten erschreckend. Der KSC war harmlos, und die Zebras beschränkten sich fast ausnahmslos auf Defensivarbeit. Doppelpacker Sören Brandy verpasste das mit einem sehenswerten Seitfallzieher das KSC-Gehäuse (9.), auf der anderen Seite scheiterte Rouven Hennings an MSV-Keeper Felix Wiedwald (43.).


Die zweite Halbzeit entpuppte sich auch nicht als Pokalfight. Die erste Gelegenheit vergab Adli Lachheb mit einem Kopfball in der 64.Minute. Beide Teams agierten auch im zweiten Durchgang ängstlich und ohne Struktur. Fehlpässe und Fouls zerstörten jeden zu erahnenen Spielfluss. Es war teilweise grausam im ehrwürdigen Wildpark. Das es noch schlimmer kommen könnte, wurde in den letzten zehn Minuten sichtbar. Schiedsrichter Tobias Stieler passte sich in den letzten Minuten dem niedrigen Niveau an, und unterschritt dieses sogar noch. Zunächst schickte er Goran Sukalo nach einem lächerlichen Foulspiel per Ampelkarte vom malträtierten Rasen (80.). Zwei Minuten vor dem Ende entschied der Unparteiische nach einem angeblichen Foul von Brandy auf Freistoß. Eine Fehlentscheidung. Und genau diesen nutzte Dennis Kempe per Kopf zum Siegtreffer. Unglaublich! Im Eifer des Gefechts brannten dann einigen MSV-Akteuren auch noch die letzten Sicherungen durch. Felix Wiedwald warf den Ball wutentbrannt zur Mitte, und Stieler sah sich genötigt sich durch den Wurf angegriffen zu fühlen. Er zog Rot und sorgte für den letzten negativen Höhepunkt der Partie. Der MSV enttäuschte auf ganzer Linie und zeigte teilweise eine katastrophale Leistung. Zudem verpassten der MSV mit dieser Niederlage einen großen finanziellen Schritt in Richtung Rettung. Quo Vadis MSV?


Karlsruher SC – MSV Duisburg 1:0 (0:0)

Karlsruher SC:
Orlishausen – Klingmann, Gordon, Mauersberger, Kempe – Varnhagen (72. Haas), Peitz – Calhanoglu, Alibaz (82. Blum) – Hennings, van der Biezen
MSV: Wiedwald – Brosinski, Lachheb, Bomheuer (90. Müller), Berberovic – Hoffmann, Sukalo – Brandy, da Silva, Exslager – Baljak
Tor: 1:0 Kempe (88.)
Gelb-Rot:Sukalo (80., taktisches Foulspiel)
Rot: Wiedwald (89., Unsportlichkeit)
Zuschauer: 14 921
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)