Duisburg, 03. Januar 2018
Sinkende Arbeitslosigkeit an Rhein und Ruhr, große Nachfrage nach neuen Arbeitskräften, Rekordtief bei der Jugendarbeitslosigkeit, mehr abgeschlossene Ausbildungsverträge als im Vorjahr, aber eben immer noch zu wenige. Deswegen ist im einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) noch lange nicht alles Gold was da teilweise glänzt.
So kam im vergangenen Jahr 2017 der Ausbildungsmarkt nicht wie gewünscht in Fahrt, bilanzierte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) Düsseldorf.
„Der Aufschwung am Arbeitsmarkt hat sich 2017 im dritten Jahr in Folge fortgesetzt. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen lag durchgehend, Monat um Monat, auf dem niedrigsten Stand seit 1992. Im Jahresdurchschnitt liegen wir in NRW um rund 23.000 Personen unter der Arbeitslosigkeit des Vorjahres. Über diese Entwicklung freuen wir uns sehr. ?NRW muss die Potentiale der Menschen nutzen. Auch Menschen, die lange arbeitslos waren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen haben Stärken. Menschen ohne berufliche Ausbildung können mit Qualifizierungen zu leistungsfähigen Fachkräften werden. Und schließlich können auch junge Menschen mit nicht ganz so guten Noten durch die richtige Förderung zum begehrten Fachkräftenachwuchs werden. Es kommt darauf an, ihnen eine Chance im Betrieb oder Unternehmen zu geben“, stellte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Regionaldirektion NRW fest.
So konnten im vergangenen Jahr vor allem junge Menschen vom Aufschwung profitieren. Die Jugendarbeitslosigkeit ist 2017 in NRW auf ein neues Rekordtief gesunken. Trotzdem waren es im November immerhin noch 57.110 junger Arbeitsloser, die unter 25 Jahre alt sind. Allerdings auch der niedrigste gemessene Wert seit Beginn der Erhebung Anfang der 90er Jahre.
Sicher ein gutes Zeichen, ein weniger gutes ist aber auch der Fakt, dass es in NRW mehr Bewerber als freie Lehrstellen gab. So wurden im letzten Jahr 2017 116.697 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das waren 1.980 Verträge oder 1,7 Prozent mehr als noch im Jahr 2016, als die Zahl der neuen Ausbildungsverträge auf einen historischen Niedrigstand gesunken war. Auch die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im vergangenen Jahr gesunken.
Im Jahresdurchschnitt waren 294.311 Personen ohne Job, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind und somit als Langzeitarbeitslose gelten. Dagegen wurden aber eben auch 517.754 neue, unbesetzte Stellen bei den Agenturen für Arbeit im Laufe des Jahres 2017 neu gemeldet. Immerhin ein gutes Signal.