Hartz-IV Bezug häufig Dauerzustand

Duisburg, 06. Februar 2017

Duisburg, 22. Februar 2017

Hartz-IV Bezug ist oftmals keine vorübergehende staatliche Unterstützung, Hartz-IV ist für viele Menschen deutschlandweit die tägliche Realität und ein ofrmals ein Dauerzustand ohne Ausweg. Im Januar 2005 wurde die Grundsicherung, das sogenannte Hartz-IV, in Deutschland eingeführt.

Rund eine Millionen Menschen in unserem Land haben durchgängig von Januar 2005 bis Dezember 2014 Hartz-IV erhalten, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus einer aktuellen stichprobenartigen Untersuchung von 20.000 Hartz-IV Empfängern ermittelte.

Insgesamt waren es 6,2 Millionen Leistungsbezieher zur Einführung von Hartz-IV. Innerhalb eines Jahres konnten rund 1,5 Millionen von ihnen ihnen Leistungsbezug beenden. Innerhalb der ersten fünf Jahre seit der Einführung gelang das dann schon insgesamt rund vier Millionen.

Dagegen erhielten durchgängig von Januar 2005 bis Dezember 2014 eine Millionen Menschen ohne Unterbrechung Hartz-IV. Als Grundformel gilt aber, dass Personen die erstmals Hartz-IV beziehen innerhalb eines Jahres diese Grundsicherung wieder verlassen, wenn auch oftmals nicht nachhaltig und dauerhaft.

Langer Leistungsbezug muss zudem nicht automatisch immer gleichzusetzen sein mit langer Arbeitslosigkeit. Denn rund 30 Prozent aller Hartz-IV Empfänger sind erwerbstätig. Weitere Ergebnisse der Studie stellten fest, dass knapp ein Drittel der Langzeitleistungsbeziehern relativ wenig Kontakt zum Arbeitsmarkt hat. Ein gutes Viertel kann vergleichsweise schnell und auch dauerhaft den Leistungsbezug mit einer bedarfsdeckenden Beschäftigung verlassen. Ein knappes Zehntel ist zwar relativ gut in den Arbeitsmarkt integriert, kann aber ohne aufstockendes Arbeitslosengeld II seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten.

Einem weiteren knappen Zehntel dagegen gelingt erst nach längerer Zeit der Ausstieg aus dem Leistungsbezug mit einer bedarfsdeckenden Beschäftigung. Ebenfalls ein knappes Zehntel schafft nach einer betrieblichen Ausbildung den Ausstieg. Die übrigen knapp zwei Zehntel verlassen den Leistungsbezug aus anderen Gründen, beispielsweise wegen Studienbeginn, Selbständigkeit oder Renteneintritt.

Eine weitere Faustformel stellten die Forscher fest: Je höher der Bildungsgrad bzw. desto höher die Qualifizierung eines Leistungsbeziehers ist, desto eher verlässt die Person auch wieder Hartz-IV und integriert sich damit auch wieder am Arbeitsmarkt.

Häufige Arbeitslosigkeit dagegen bringt demnach auch ein höheres Risiko mit Hartz-IV beziehen zu müssen. Höheres Alter, Staatsangehörigkeit und längere bzw. kürzere Berufserfahrung spielen ebenso häufig dabei eine entscheidende Rolle.