Duisburg, 23. September 2017
Aus dem ersten Heimsieg für den MSV Duisburg wurde wieder nichts. Auch im vierten Versuch gingen die Zebras leer aus und schlichen am Ende gegen Mitaufsteiger Holstein Kiel mit 1:3 (1:1) verdient als Verlierer vom Platz. Der Heimfluch scheint sich bequem in der MSV-Arena eingenistet zu haben. Nur ein Punkt aus vier Versuchen ist einfach viel zu wenig. Die Kieler sind damit zunächst Tabellenführer im Unterhaus des deutschen Fussballs.
Von Beginn an übernahmen die Gäste aus Kiel das Spielgeschehen. Nach drei Spielminuten erspielten sich die Mannschaft von Trainer Markus Anfang bereits die dritte Ecke, ohne aber Wirkung zu erzielen. Der MSV fand überhaupt nicht ins Spiel., sah sich in die Defensive gedrängt.
Dann der erste Schock für den MSV: Borys Tashchy knickte bei der Landung nach einem Kopfballduell um, musste länger behandelt werden. Gleich darauf der nächste Tiefschlag für die Meidericher: Drexler spielt Schindler frei, der mit einem Rechtsschuss durch die Beine von MSV-Torwart Flekken zur Gästeführung traf. Nicht wirklich unhaltbar. Wenig später war für Borys Tashchy Schluss, Kingsley Onuegbu ersetzte den Duisburger Sturmtank.
Diese Tiefschläge hatten bei den Zebras deutliche Spuren hinterlassen. Nach vorne ging überhaupt nichts. Den Gastgebern fehlte deutlich die Frische, drei Spiele in sieben Tagen hatten eben zu viel Kraft gekostet. Das Spiel plätscherte erst vor sich hin, verflachte dann immer mehr.
Glück für die Blau-Weißen zwei Minuten vor der Pause, als Kiels Torjäger vom Dienst Marvin Ducksch einen fein herausgespielten Gästeangriff völlig unbedrängt knapp am Duisburger rechten Pfosten vorbeischoss. So ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel brachte Zebradompteur Ilja Gruev Engin für den schwachen Souza. Moritz Stoppelkamps Weitschuss, der knapp in der 52. Miute über die Latte strich, war der Auftakt für eine stürmische Drangphase des MSV. Eine Minute später scheiterte Onuegbu aus der Drehung von 13 Metern an Kiels Torwart Kronholm, Engin verpasste im Nachsetzen.
Der MSV war offensichtlich noch am Leben. In der 60. Minute brachte Dustin Bomheuer nach einem Freistoss von der linken Seite im Fallen den Fuss noch ans Leder, das knapp am rechten Pfosten vorbei rollte. Glück für die Gastgeber, dass in dieser Phase Ducksch (64.) erneut eine dicke Chance verpasste. Auf der anderen Seite entschärfte Kronholm erst einen Engin Knaller, direkt danach einen Schuss von Kevin Wolze, der noch ans Lattengebälk krachte.
Nach zwei weiteren Kieler Großchancen durch Drexler und Lewerenz, dessen Schuss Mark Flekken noch an den rechten Pfosten lenken konnte, überwand Drexler Flekken zur 2:0 Gästeführung. Die Zebras gaben sich aber nicht auf. Erst landete Iljucenkos Ball an der Latte, wenig später entschärfte Kiels starker Torwart Kronholm einen Freistoss von Stoppelkamp.
Das war es aber immer noch nicht. Nachdem Mark Flekken Kiels Schindler im Strafraum von den Beinen geholt hatte, verwandelte Drexler sicher. Die Partie war gelaufen. Wenige Sekunden vor dem Schusspfiff sorgte Fröde im Nachsetzen, nachdem er noch mit einem Kofpball am Kieler Schlussmann gescheitert war, für den 1:3 Endstand. Insgesamt ging der Sieg der Kieler, die mehr Großchancen als der MSV Duisburg hatten, leider in Ordnung.
MSV Duisburg – Holstein Kiel 1:3 (0:1)
MSV Duisburg: Flekken, Klotz (84. Wiegel), Bomheuer, Nauber, Wolze, Souza (46. Engin), Fröde,Hajri, Stoppelkamp, Iljutcenko, Tashchy (Onuegbu 18.), Holstein Kiel: Kronholm, Heidinger, Schmidt, Czichos, van den Bergh, Peitz, Schindler (90. Siedschlag), Drexler, Mühling, Lewerenz (81. Conde), Ducksch (68. Kisombi)
Tore: 0:1 Schindler (09.), 0:2 (73.) Drexler, 0:3 Drexler (88.), Fröde (90.+2)
Gelbe Karten: Hajri, Bomheuer, Flekken
Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach a.d.Pegnitz)
Zuschauer: 13.580