Duisburg, 05.Oktober 2016
Keine unerwarteten Ausschläge vom Arbeitsmarkt an Rhein und Ruhr im September. Wie erwartet ist die Arbeitslosigkeit gesunken, allerdings geringer, als noch im Vergleich zu den Vorjahren, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf bekannt gab. 19.482 Menschen fanden somit einen neuen Job, 713.706 Arbeitslose wurden registriert.
Von der Herbstbelebung konnten vor allem unter 25-Jährige profitieren. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 auf nunmehr 7,6 Prozent.
„Der September hat NRW die saisontypische Belebung am Arbeitsmarkt gebracht. Der Abbau der Arbeitslosigkeit mit rund 19.500 Personen ist etwas schwächer ausgefallen als im Schnitt der vergangenen Jahre, der bei 24.000 liegt. Das liegt vor allem am späten Ende der Sommerferien und der damit erst spät einsetzenden Herbstbelebung. Die Personalabteilungen mussten Ende August erst die Bewerbungen bearbeiten und die Verfahren eröffnen, ehe es zu Einstellungen kommen konnte. Wir erwarten, dass die Belebung auch im Oktober und bis in den November zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit führt. Besonders freut es mich, dass viele junge Arbeitslose im September eine Anstellung finden konnten. Darunter sind viele Absolventen einer dualen Berufsausbildung, die nach einer kurzen Übergangsarbeitslosigkeit eine Anstellung finden konnten und nun, nach dem Abschluss ihrer Lehre, den Einstieg in das Erwerbsleben geschafft haben“, prognostizierte Christiane Schönefeld, Leiterin der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit auch die Aussichten des NRW-Arbeitsmarktes für die Zukunft.
Ebenfalls abgenommen hat auch die Unterbeschäftigung. Derzeit gelten in NRW 945.569 Personen als unterbeschäftigt, 21.445 oder 2,3 Prozent mehr als noch 2015. In der Unterbeschäftigung werden neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitgezählt. Die Unterbeschäftigung lag im September zum vierten Mal in diesem Jahr über der des Vorjahres.
Bei den Programmen und Maßnahmen ist vor allem im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg bei den fremdgeförderten Programmen um 16.941 Menschen auf nun 40.926 geförderte Personen hervorzuheben. In diese Gruppe der Förderungen fallen auch die Integrationskurse für geflüchtete Menschen.
Wie die Arbeitsmarktexperten schon im Vorfeld erwartet hatten, hat auch die Jugendarbeitslosigkeit abgenommen und zwar gleich um 7.676 junger Menschen, die eine neue Stelle fanden, und somit um gleich zehn Prozent.
Zugenommen hat dafür die Zahl der gemeldeten, unbesetzten und damit offenen und freien Arbeitsplätze. 142.001 offene Arbeitsplätze sind momentan gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind das auch schon 18.302 freie Arbeitsstellen mehr. Vor allem werden derzeit Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Berufsausbildung gesucht.
In allen sechs NRW-Arbeitsmarktregionen hat die Arbeitslosigkeit abgeflaut. Im Ruhrgebiet waren im September 5.892 Menschen oder 2,3 Prozent weniger arbeitslos als noch im August. Die derzeit 252.703 arbeitslosen Menschen entsprechen einer Arbeitslosenquote von 10,6 Prozent. Vor einem Monat lag die Quote um 0,3 Punkte höher, bei 10,9 Prozent, vor einem Jahr waren es 10,8 Prozent.