Jeder Sechste in NRW von Einkommensarmut bedroht

Duisburg, 22. August 2020

Sieben Prozent der Einwohner Nordrhein-Westfalens (NRW) lebten im Jahr 2019 in einem Haushalt, dessen Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle lag. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilte, waren damit rund drei Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Armutsgefährdungsquote um 0,4 Prozentpunkte gestiegen, 2018 waren es 16,6 Prozent; diese lag aber noch unter dem Höchststand aus dem Jahr 2017 mit 17,2 Prozent.

Besonders Alleinerziehende mit Kind(ern) mussten häufig mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle zurechtkommen. Ihre Armutsgefährdungsquote lag 2019 bei 43,3 Prozent. Auch Personen aus Paarhaushalten mit mehr als zwei Kindern waren zu mehr als einem Drittel (34,2 Prozent) von relativer Einkommensarmut betroffen. Die niedrigste Armutsgefährdungsquote hatten Personen aus Paarhaushalten ohne Kind (8,8 Prozent).

Die Armutsgefährdung – gemessen an der Armutsgefährdungsquote – ist im Zeitraum von 2009 bis 2019 in allen westlichen Bundesländern und in Berlin gestiegen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte, hat sich der Anteil der von Armut bedrohten Menschen in Bremen am stärksten erhöht: Dort war 2019 fast ein Viertel, demnach 24,9 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, mehr als in jedem anderen Bundesland.

2009 hatte der Anteil der armutsgefährdeten Personen in Bremen gut ein Fünftel mit 20,1 Prozent betragen. Auch in Hessen, 2019 mit 16,1 Prozent, 2009 mit 12,4 Prozent und Nordrhein-Westfalen, 2019 mit 18,5 Prozent und 2009 mit 15,2 Prozent, ist das Risiko, von Einkommensarmut bedroht zu sein, seit 2009 vergleichsweise stark gestiegen. Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut.