Jugendliche mit Migrationshintergrund finden schwer Ausbildungsplatz

Duisburg, 23. Januar 2015

Duisburg, 05. Februar 2015

Offenbar erschwert ein Migrationshintergrund die Suche nach einem Ausbildungsplatz in Deutschland oder stellt zumindest ein hohes Hindernis dar. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Untersuchung und repräsentativen Unternehmungsbefragung, die von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh in Auftrag gegeben wurde.

Allerdings stellt die Studie auch fest, dass für viele der rund 450.000 Ausbildungsbetriebe deutschlandweit die Ausbildung von Jugendlichen mit Mitgrationshintergrund völlig normal und alltägliche Realität geworden ist. So gaben rund 70.000 deutsche Unternehmen an – das sind rund 15 Prozent aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland -, dass sie einen oder mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund derzeit ausbilden.

Trotz dieses Tatsache ergab die Studie, dass rund 60 Prozent der befragten Betriebe eben bisher noch nie einen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingestellt hatten. Als Hauptgrund wurde von 74,8 Prozent der Unternehmen angegeben noch nie eine Bewerbung von einem Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten zu haben.

Weitere von den befragten Betrieben angeführte Hauptursachen dafür waren mögliche Sprachbarrieren, die 38 Prozent der Betriebe angaben und vorherrschende kulturelle Unterschiede, die von 14,7 Prozent der Befragten aufgeführt wurden.

Die Experten, die diese Untersuchung leiten glauben übrigens nicht, dass die Betriebe und Unternehmen noch nie einen Anfrage eines Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten hätten, sondern machen Vorbehalte für das Ergebnis verantwortlich. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung war nämlich die Tatsache, das 71 Prozent der Bewerber mit Migrationshintergrund die einen mittleren Bildungsabschluss haben keinen Ausbildungsplatz bekommen.

„Mehr als ein Viertel der Jugendlichen hat heute ausländische Wurzeln. Ihnen den Zugang zu Ausbildung zu vereinfachen, ist wesentlich für gelingende Integration und Fachkräftesicherung“, stellte Frank Frick, Bildungsexperte der Bertelsmann Stiftung treffend fest.