Klos zerlegt die Zebras

Duisburg, 15.Februar 2015

Bitter! Der MSV Duisburg musste sich trotz einer 2:0-Führung mit 2:4 (2:1) bei Arminia Bielefeld geschlagen geben. Damit verpassten es die Zebras zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze zu stürmen, und fallen auf den fünften Tabellenplatz zurück. Nach einer starken ersten Hälfte mit zwei tollen Toren von Zlatko Janjic brach der MSV Duisburg gegen furiose Arminen komplett ein, und verlor letztlich auch zurecht.

Abtasten stand nicht auf dem Programm dieser Partie. Beide Teams agierten gleich stürmisch, Onuegbu bediente Pierre de Wit, doch sein Schuss verfehlte den Kasten um einen knappen halben Meter (9.). Doch auch die Arminia von Ex-Zebra und Kopfstoßungeheuer Norbert Meier begann forsch. Schuppan vergab die erste Chance der Gastgeber (20.). Nach 27 Minuten ist es Michael Ratajczak, der die erste Gelegenheit von Toptorjäger Klos vereitelte.

Der MSV machte es dann besser vor den knapp 3.000 mitgereisten Zebrafans. Onuegbu legt raus auf Feltscher, und dessen Flanke verwandelt Zlatko Janjic per herrlichen Volleyschuss in die Maschen (28.). Ein wunderbarer Treffer. Nur eine Minute später verfehlte Hemlein ebenfalls nach einer Direktabnahme den MSV-Kasten nur knapp.

Kurz vor der Pause nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Und wie! Aus über 30 Metern nagelte Janjic das Leder mit einem direkten Freistoß vorbei am verdutzten Schwollow in den Winkel. Ein absolutes Traumtor in der 39.Spielminute. Während sich die freudestrahlenden MSV-Fans noch verwundert die Augen rieben, schubste Christopher Schorch Fabian Klos in den unschuldigen Dennis Grote, und Schiedsrichter Hartmann zeigte auf den Elfmeterpunkt. David Ulm verwandelte sicher zum 1:2-Pausenstand (43.).

Der MSV zeigte eine starke Leistung beim DSC, und ging verdient als zwischenzeitlicher Tabellenführer in die Halbzeitpause. Das Team von Trainer Gino Lettieri spielte mutig nach vorne, und erzielte zwei wunderschöne Auswärtstreffer.

Dies sollte sich leider im zweiten Durchgang ändern. Während die Arminia gleich hellwach aus der Kabine kam, schien der MSV-Coach nicht die richtigen Worte gefunden zu haben. Dick flankte von rechts auf Klos, der kann sich gleich gegen zwei Zebras behaupten, und in die lange Ecke einköpfen. Auch MSV-Keeper Ratajczak sah dabei nicht unbedingt gut aus (49.). Während die Bielefelder weiter aggressiv anstürmten, erstarrten die Zebras in ihrer Lethargie. Der Faden war komplett verloren, konstruktives Aufbauspiel nicht mehr existent.

Dies änderte sich auch zunächst nicht mehr. Der MSV wirkte weiterhin geschockt, und verlor nun fast jeden wichtigen Zweikampf. Schütz (52.), Schuppan (57.) und Mast (62.) scheitern jedoch entweder an Ratajczak, oder zielen knapp daneben. Danach beruhigte sich die Partie ein wenig, da die Arminia nun nicht mehr so präzise wie zuvor spielte. Von den Zebras war dennoch nichts mehr zu sehen.

In der Schlussphase kam es aber doch noch dicker für den MSV. Nach einer Flanke von Schuppan döste die MSV-Defensive um den schwachen Schorch erneut, und Klos konnte zum zweiten Mal per Kopf zuschlagen (76.). Quasi im Gegenzug jubelte dann wieder der MSV. Nach einem Pfostenschuss von Martin Dausch staubt der ansonsten wirkungslose Michael Gardawski ab, soll dabei jedoch vermeintlich im Abseits gestanden haben. In der 79.Minute machte dann erneut Klos per doppelten Kopfball den Deckel drauf. Der 4:2-Endstand bedeutete zusätzlich einen lupenreinen Hattrick für den Toptorjäger der Liga. Die Zebras waren nun endgültig geschlagen, und verloren somit verdient bei der Arminia.

Nach einer starken ersten Halbzeit musste das Team von Gino Lettieri trotzdem punktlos in die Heimat reisen. Die Ausfälle von Thomas Meißner, Steffen Bohl und Tim Albutat wogen anscheinend  doch zu schwer. Unverständlich war zudem die Aufstellung von Gardawski für den zuletzt überzeugenden Nico Klotz. Auch die Hereinnahme von Kühne für Grote war kein Glücksgriff. Der zuletzt wackelnde Feltscher ist zudem weit von seiner Bestform entfernt. Der MSV muss sich nun wieder an die Tabellenspitze herankämpfen.

Foto: Volker Nagraszus