Duisburg, 16. Mai 2018
Gute Aussichten für angehende Azubis in NRW. Steigende Ausbildungsangebote stehen sinkenden Bewerberzahlen gegenüber, so der momentane Trend. Landesweit ist die Bewerber-Stellen-Relation in NRW insgesamt gesunken. So kamen im April aktuell auf 107.118 Bewerberinnen und Bewerber 94.740 Lehtstellenangebote. Allerdings gibt es krasse regionale Unterschiede zwischen und an Rhein, Ruhr und Lippe.
Nach Einschätzung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf hat der Rückgang bei den Bewerberzahlen aber vor allem demografische Gründe.
94.740 Ausbildungsplätze hatten Unternehmen bis April bei den Agenturen für Arbeit gemeldet. Das waren 3.357 Stellen oder 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen lag im April weiterhin deutlich über dem Vorjahr 2017. Das Plus betrug 9,8 Prozent oder 4.961 Stellen, noch frei waren daher 55.357 Ausbildungsangebote.
„Für Jugendliche, die eine Ausbildung absolvieren wollen, aber auch für Ausbildungsbetriebe, macht es in NRW einen deutlichen Unterschied, wo sie wohnen beziehungsweise wo sie ihren Firmensitz haben. Wenn man in Düsseldorf oder Köln, in Münster, Rheine oder in Siegen lebt, steigen die Chancen erheblich, dass man den Ausbildungsplatz der Wahl findet. Das sieht für junge Leute in Detmold, Hagen oder Gelsenkirchen ganz anders aus, denn hier kommen nur etwas mehr als 60 Lehrstellen auf 100 Bewerber, während zum Beispiel in Düsseldorf auf 100 Bewerber 132 Angebote kommen. Ein junger Menschen muss nicht immer hundert Prozent auf eine Stelle passen. Wichtig ist, dass er Potentiale mitbringt und für eine Stelle – vielleicht auch erst auf den zweiten Blick – geeignet ist. Diese Bereitschaft, es einmal zu versuchen, wird nicht nur häufig mit Erfolg in der Ausbildung belohnt, es wird auch in Zukunft für immer mehr Unternehmen unvermeidbar werden, da es immer weniger Bewerber geben wird. Nicht auszubilden ist auch keine Alternative, denn gleichzeitig gehen in den kommenden Jahren eine Vielzahl der älteren Fachkräfte in den Ruhestand. Der einfachste Weg, diese Fachkräfte Schritt für Schritt zu ersetzen, ist es, Nachwuchs auszubilden,“, stellte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit fest.
Und eine weitere Einschätzung der Düsseldorfer: „Zwischen Rhein und Weser besteht nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage“.
Denn besonders fehlen derzeit in Detmold, Brühl,Hagen, Bochum oder Oberhausen dringend benötigte Lehrstellen, dort ist das Missverhältnis zwischen Bewerberinnen und Bewerbern einerseits sowie Angeboten andererseits eklatant.
Ganz ander sieht es dagegen in Siegen, Düsseldorf, Müsnter, Köln oder Meschede/Soest aus. Dort haben angehende Azubis beste Chancen einen für sie geeigneten Ausbildungsplatz zu erhalten.