Leichte Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dem Arbeitsmarkt in NRW

Duisburg, 06. März 2021

Auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben sich im Februar leichte Auswirkungen der Corona-Pandemie gezeigt. Im Vergleich zum Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 1.816 Personen auf nun 770.328 arbeitslos gemeldete Menschen zu, wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf bekannt gab. Das entsprach zwar nur einem geringfügigen Anstieg um 0,2 Prozent, lief jedoch gegen den Trend der vergangenen Jahre mit einer sinkenden Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen im Februar.

Auch im Vergleich zum Vorjahr zeigten sich die Auswirkungen der Pandemie. So waren im Februar 115.608 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor zwölf Monaten, das entsprach einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich von 17,7 Prozent. Im Vormonat hatte dieser „Corona-Effekt“ noch bei 16,5 Prozent gelegen und ist also im Monatsverlauf wieder leicht angestiegen, nachdem die Quote zuletzt über fünf Monate gesunken war. Auffällig war auch die Zahl der neu gemeldeten offenen Stellenangebote: Sie lag mit 29.976 fast ein Drittel unter dem langjährigen Februar-Mittel.

„Der Arbeitsmarkt hat sich trotz der Auswirkungen der Pandemie auch im Februar weiter robust und widerstandsfähig gezeigt. Die Arbeitslosigkeit ist in NRW im Februar gegen den Trend der vergangenen Jahre gestiegen. Das aber nach dem Winter nur noch geringfügig: Wir sehen eine beginnende Frühjahresbelebung, doch diese fällt als Auswirkung der Pandemie schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Hier erkennen wir aber gleichzeitig auch eine Auswirkung der Pandemie-Maßnahmen: Über 37.000 Personen haben eine neue Stelle gefunden, das waren rund neun Prozent oder fast 3.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger als vor einem Jahr. Zugleich wurden im Februar fast ein Drittel weniger neue Stellen gemeldet, als dies in den vergangenen Jahren zu dieser Jahreszeit geschehen ist. Eine deutliche Auswirkung der Pandemie besteht also darin, dass im aktuellen Februar die Chancen geringer als in den Vorjahren sind, eine neue Stelle zu finden, wenn man einmal arbeitslos geworden ist“ zog  Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit seine Bilanz.

Die Arbeitslosigkeit war in NRW während des ersten harten Lockdowns, von März bis Mai 2020 so stark angewachsen. Seit September 2020 war sie kontinuierlich wieder in kleinen Schritten zurückgegangen. Diese Entwicklung wurde im Februar vorübergehend gestoppt. Die Arbeitslosenquote blieb im Februar auf dem Niveau des Vormonats bei 7,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie um 1,2 Punkte höher.

Ein überdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit fand bei jungen Menschen unter 25 statt. Hier gab es ein Plus von 2.858 Personen oder 4,5 Prozent. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit junger Menschen ist für den Februar typisch, da sich viele Absolventen einer dreieinhalbjährigen Berufsausbildung erst einmal arbeitslos melden. Insgesamt belief sich die Jugendarbeitslosigkeit im Februar auf 66.483 arbeitslos gemeldete junge Menschen. Das waren 9.351 Personen oder 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Sichtbar wird der aktuelle harte Lockdown vor allem an der Zahl der arbeitslosen Menschen, die eine Arbeit aufnehmen. Deren Zahl nimmt zwar im Vergleich zum Vormonat und aufgrund der beginnenden Frühjahresbelebung um 6.072 Personen oder 19,6 Prozent auf 37.015 Personen zu. Doch im Vergleich zum Jahr zuvor lag diese Zahl der Arbeitsaufnahmen im Februar um 8,8 Prozent oder 3.566 Personen niedriger.

Zwar zog im Februar die Nachfrage nach Arbeitskräften wie für die Jahreszeit üblich stark an. Doch insbesondere bei den neu gemeldeten Stellen werden die Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen gegen das Corona-Virus deutlich sichtbar. Landesweit wurden 29.976 offene Stellen neu gemeldet, das waren 6.966 oder 30,3 Prozent mehr als im Januar. Allerdings blieb diese Zahl deutlich zurück hinter den Werten der vergangenen fünf Jahre.