Mehr Lehrstellen, weniger Azubis in NRW

Duisburg, 07. April 2018

Duisburg, 18. April 2018

Positive Zwischenbilanz zur Halbzeit vom Ausbidungsmarkt in Nordrhein-Westfalen (NRW). Die Betriebe und Unternehmen im einwohnerstärksten deutschen Bundesland haben nach Informationen der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf aktuell 90.390 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 3.920 mehr als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr. 

Dem gegenüber stehen momentan 100.869 junge Bewerberinnen und Bewerber. Das waren 3.244 Personen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Damit hat sich die Lücke zwischen Nachfrage und Angeboten verringert. Eine Unterdeckung bleibt aber eben immer noch bestehen, doch immerhin hat sich das Angebot verbessert, und damit sind die Aussichten für vieler junger Menschen in NRW gestiegen.

„In nicht wenigen Berufsfeldern und in einigen Regionen in NRW knirscht es bereits jetzt am Markt für Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung. Unternehmen haben es zunehmende schwerer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Deshalb ist es für die Unternehmen in NRW wichtig, in die Ausbildung ihres Nachwuchses und ihrer Fachkräfte zu investieren. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt in NRW bei 63 Jahren. Das erreichen die ersten Arbeitnehmer der geburtenstarken Jahrgänge in diesem Jahr. Ohne qualifizierten Nachwuchs bleiben diese Stellen unbesetzt. Wir wissen, dass Berufsbilder sich heute sehr schnell wandeln. Von den Fachkräften der Zukunft wird viel Flexibilität erwartet. Eine Ausbildung ist daher mehr als das Erlernen eines Berufes. Eine Ausbildung ist auch der Einstieg in lebenslanges Lernen. Ohne Ausbildung fehlt den jungen Menschen dafür jedoch die Grundlage“, fasste Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit NRW die derzeitige Lage vom Ausbildungsmarkt in NRW aus ihrer Sicht zusammen.

Von den 100.869 im März gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern gelten 68.051 junge Menschen noch als unversorgt. Davon hatten 11.172 Jugendliche eine Alternative im Blick, für den Fall, dass sie keinen Ausbildungsplatz finden.

Zum jetzigen Zeitpunkt liegt die Zahl der Ausbildungsplätze, die noch unbesetzt sind, mit 9,5 Prozent oder 5.051 Stellen deutlich über dem Vorjahr.

Unbesetzt sind derzeit noch 58.129 Ausbildungsangebote. Offene Lehrstellen finden sich derzeit besonders in den Bereichen Handel mit 4.230 Angebote und einem Plus von 20,4 Prozent und im Verkauf mit 9.203 Angebote und einem Zuwachs von 8,5 Prozent sowie in den Bereichen Informatik mit 2.073 Angeboten und einer Steigerung von 12,2 Prozent und Softwareentwicklung mit 1.209 Angeboten.

Auch in der Produktion und Fertigung gibt es Zuwächse, so zum Beispiel in den Bereichen Energietechnik mit 3.223 Angeboten, Mechatronik und Automatisierungstechnik mit 1.499 Angeboten und Metallbearbeitung mit 1.312 Angeboten oder auch als Fahrzeugführer mit 1.199 Angeboten oder bei den Arzt- und Praxishilfen mit 4.836 Angeboten.