Migrationshintergrund macht Stellensuche schwierig

Duisburg, 12. Juni 2012

Duisburg, 15. Juni 2012

Die Suche für junge Menschen mit
Migrationshintergrund für einen geeigneten Ausbildungsplatz ist oftmals
sehr schwierig. Oftmals verfügen diese junge Menschen über niedrige
schulische Qualifikationen, was die Stellensuche dazu auch noch
komplizierter macht.

In Deutschland leben über 7,1 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, das sind 8,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Knapp 80 Prozent stammen aus Europa, weitere 12 Prozent aus Asien und vier Prozent aus Afrika.

Mit 1,7 Millionen bilden Staatsangehörige aus der Türkei die größte Gruppe, das sind rund ein Viertel aller Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Italiener mit rund acht Prozent, Polen mit sechs Prozent, Serben mit fünf Prozent, Griechen mit vier Prozent und Kroaten mit drei Prozent bilden die weiteren, größeren Gruppen.

Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bilden aber nur eine Teilgruppe der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Denn knapp ein Fünftel der deutschen Gesamtbevölkerung, rund 15,7 Millionen Personen, haben tatsächlich einen Migrationshintergrund, über die Hälfte von ihnen mit 54 Prozent besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. So betrug alleine 2009 in der Altersgruppe der 15 bis unter 20-Jährigen der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund rund 25 Prozent an der gesamten Bevölkerung Deutschlands.

Zugangschancen für eine vollqualifizierende Ausbildung sind stark vom Schulabschluss und von den Noten abhängig. Junge Migrantinnen und Migranten haben im Vergleich zu Jugendlichen ohne Migrationshintergrund oftmals eine schlechtere schulische Qualifikation, was die Suche nach einem Ausbildungsplatz erschwert, ergab eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). 

Deswegen plädiert BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser dafür, insbesondere Jugendlichen mit Migrationshintergrund über eine verstärkte Berufsorientierung und Praktika einen Einblick in die Betriebe und damit den Betrieben beste Voraussetzungen für die Rekrutierung ihres Nachwuchses zu ermöglichen, damit deren Chancen eben für Ausbildung und Berufskarriere auch steigen.