Duisburg, 14. Januar 2016
Zum Ende des Jahres ist die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen (NRW) leicht angestiegen. Durch 2.362 neue Arbeitslose erhöhte sich die Gesamtzahl nunmehr auf 717.003. Eine gute Nachricht gab es dennoch: Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre ging erneut zurück. Das Ruhrgebiet bleibt weiter das Sorgenkind im einwohnerstärksten deutschen Bundesland.
Deutlich zugenommen hat die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer. Die Arbeitslosenquote stieg auch dadurch um 0,1 Prozent auf derzeit 7,7 Prozent an, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Düsseldorf mitteilte.
Für die Düsseldorfer Arbeitsmarktexperten der richtige Zeitpunkt eine Jahresbilanz zu ziehen.
„Das Jahr ist für den NRW-Arbeitsmarkt gut gelaufen. Der Jahresdurchschnitt von 744.228 Arbeitslosen in 2015 lag um 18.985 niedriger als 2014. Das ist mehr als erwartet werden konnte. Besonders erfreulich ist, dass die Jugendarbeitslosigkeit im Dezember erneut unterhalb von 60.000 lag. Insgesamt gehen wir davon aus, dass sich die stabile Entwicklung im Frühjahr fortsetzt. Die Rückgänge der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat haben sich abgeschwächt. Seit Mitte 2014 ist der Arbeitsmarkt im Aufwind, jetzt lässt die Dynamik etwas nach. Der für Januar und Februar zu erwartende saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit ist kein Signal für eine Trendwende. Zudem wird die Zahl der ausländischen Arbeitslosen aufgrund der anhaltenden Zuwanderung in den kommenden Monaten deutlich ansteigen. Aufgrund der anhaltenden Arbeitskräftenachfrage ist aber ein weiterer Abbau inländischer Arbeitsloser zu erwarten. Wir gehen insgesamt von jahresdurchschnittlich 771.000 Arbeitslosen in NRW aus“, bilanzierte Christiane Schönefeld, Chefin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf die Zahlen des Arbeitsmarktes im abgelaufenen Jahr 2015.
Ein weiteres positives Signal für die Zukunft ist die Tatsache, dass die Arbeitskräftenachfrage nach Meinung der Regionaldirektion auf hohem Niveau bleibt. So wurden im Dezember 33.0042 freie Stellen gemeldet, das ergab einen Bestand von 121.578 freie Arbeitsangebote an Rhein und Ruhr.
Besonders an der Ruhr bleibt die Lage allerdings äußerst angespannt. Im Dezember stieg hier die Arbeitslosigkeit um 0,2 Prozent an, die Arbeitslosenzahl kletterte so um 1.633 auf jetzt 252.558 Arbeitslose.
„Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit ist im Agenturbezirk Gelsenkirchen mit 2.069 oder 9,7 Prozent und in Duisburg mit 1.585 oder 5,2 Prozent im Jahresvergleich auffallend. In beiden Bezirken ist eine starke Zuwanderung aus Osteuropa zu verzeichnen, die von der Flüchtlingszuwanderung verstärkt wird,“ erklärte die Regionaldirektion die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet.