Duisburg, 24. September 2015
Die Vorzeichen konnten nicht gegensätzlicher sein. Der MSV Duisburg musste das zweite Heimspiel in Folge stark ersatzgeschwächt gegen die Braunschweiger Eintracht beginnen, die Gäste aus Niedersachsen dagegen kamen in Bestbesetzung und in Topform. Kein Wunder also, dass der Deutsche Meister von 1967 mit 5:0 in der MSV-Arena gegen die zahlenmäßig unterlegenen Zebras die Punkte aus Duisburg entführen konnte.
Eine positive Überraschung gab es für die MSV-Fans bereits vor dem Spiel. Neuzugang Victor Obinna, dessen Freigabe aus Russland bis Dienstag noch ausstand, konnte zum ersten Mal das Zebra-Trikot überstreifen.
Wenig positiv dagegen gestaltete sich dafür aus Duisburger Sicht die Anfangsphase. Nach exakt sechs Minuten klatschte ein Freistoßgeschoss aus gut 28 Metern von Zuck an die Latte des Duisburger Tores. Hier hätte Duisburgs Torwart Michael Ratajczak keine Abwehrchance gehabt. Genau sechs Minuten später hatte der Zebrakeeper das Nachsehen, als ein Schuß von Boland zur Führung für die Gäste von der Strafraumkante bei ihm einschlug, Kevin Wolze hatte noch abgefälscht.
Im Anschluß waren es allerdings die Zebras, die bis zur Halbzeitpause mehr vom Spiel hatten und auch gefährlicher waren. So hätten Onuegbu, nach Zuspiel des spielstarken Obinnas, und Kevin Wolze mit einem Distanzschuss, der noch die Querlatte streifte, den Ausgleich auf dem Fuß gehabt.
Und einen weiteren Tiefschlag gab es noch kurz vor der Pause für die Gastgeber, als Rolf Feltscher nach seinem zweiten Fouspiel vom Schiedsrichter mit einer gelb-roten Karte sehr vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Mit dem knappen Rückstand ging es fünf Minuten später auch für die restlichen zehn Zebras in die Kabine.
Das war es aber noch lange nicht, an Tiefschlägen, nach dem Seitenwechsel sollte es knüppeldick für das Schlusslicht kommen. In Unterzahl verließen dem Lettieri-Team zusehens die Kräfte und die Eintracht nutzte das schonungslos aus. Berggreen mit einem Doppelpack, Reichel mit einem sehenswerten Distanzschuss sowie der eingewechselte Khalifi, mit seinen ersten beiden Ballkontakten, fuhren einen Kantersieg für den Traditionsverein aus Niedersachsen ein. Vier Gegentore in einer Halbzeit, wenn auch in Unterzahl, sprechen allerdings auch eine sehr deutliche Sprache.
Für die Zebras gilt es nun die Wunden zu lecken und auf die gute erste Hälfte aufzubauen. Allerdings werden mit Holland nach fünfter gelber Karte und Feltscher nach gelb-roter Karte dem MSV Duisburg beim schweren Gang an Union Berlins „Alte Försterei“ am kommenden Samstag (Spielbeginn 13.00 Uhr) gleich zwei weitere Stammkräfte fehlen.
MSV Duisburg : Eintracht Braunschweig 0:5 (0:1)
MSV Duisburg: Ratajczak, Wolze, Bajic (Dvali 60. min.), Meißner, Feltscher, Holland, Dausch, Bohl, Klotz (Grote 46. min), Obinna (Iljutcenko 62. min.), Onuegbu
Braunschweig: Gikiewicz, Correia, Decarli, Baffo, Matuschyk, Boland, Sauer, Reichel, Ofusu-Ayeh (Schönfeld 46. min), Zuck (Khelifi 76. min.), Berggreen (Hochscheidt 71. min.)
Tore: 0:1 Boland (13. min), 0:2 Berggreen (53. min.), 0:3 Berggreen (68. min.), 0:4 Reichel (74. min.), 0:5 Khelifi (79. min.)
Gelbe Karten: Feltscher, Holland, Obinna,
Gelb-Rote Karte: Feltscher (40. min)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Suttgart)
Zuschauer: 12.509